Wettlauf gegen die Zeit: Seit mehreren Tagen suchen Rettungskräfte nach dem Teileinsturz eines Wohnhauses in Florida rund um die Uhr nach Verschütteten. Ihre Bemühungen werden nun deutlich behindert.
Such- und Rettungskräfte suchen nach Überlebenden in den Trümmern im dem teilweise eingestürzten zwölfstöckigen Gebäude. Foto: Gerald Herbert/AP/dpa
Such- und Rettungskräfte suchen nach Überlebenden in den Trümmern im dem teilweise eingestürzten zwölfstöckigen Gebäude. Foto: Gerald Herbert/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida erschwert ein Feuer die Suche nach Vermissten.

Die Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, Daniella Levine Cava, sagte am Samstag an der Unglücksstelle in Surfside nahe Miami, es sei extrem schwierig, den Ursprung des Brandes unter den Trümmern ausfindig zu machen, ihn zu isolieren und zu löschen. Dies behindere die Suche nach möglichen Verschütteten. Die Rettungskräfte nutzten aber alle verfügbaren Instrumente, um das Feuer zu bekämpfen und zugleich weiter nach möglichen Überlebenden zu suchen.

Das strandnahe Gebäude mit rund 130 Wohneinheiten war in der Nacht zu Donnerstag teilweise eingestürzt. Die Menschen wurden im Schlaf von dem Unglück überrascht. Seitdem läuft die verzweifelte Suche nach möglichen Überlebenden. Die Suchaktion wurde auch durch Regen erschwert. Rettungsteams waren mit Spürhunden, Spezialkameras, Horchgeräten und schwerem Gerät im Einsatz.

«Wir haben weiter Hoffnung», betonte Levine Cava und bat um Geduld und Gebete. Bislang seien keine weiteren Opfer oder Überlebenden gefunden worden. 159 Menschen gelten ihr zufolge weiter als vermisst. Die Behörden hatten zwar betont, dass die Vermissten nicht unbedingt auch alle in dem Gebäude gewesen sein müssen. Für eine etwaige Identifizierung von Opfern seien aber von Angehörigen DNA-Proben genommen worden, berichteten örtliche Medien.

Nach Behördenangaben kamen bei dem Unglück mindestens vier Menschen ums Leben, mehrere wurden verletzt. Mehr als 35 Personen konnten bislang gerettet werden.

Die Ursache des teilweisen Einsturzes ist weiter ein Rätsel. Der als Champlain Towers South bekannte Wohnkomplex stammt aus den 1980er Jahren. Am Wochenende wurde ein von einer externen Firma verfasster Inspektionsbericht aus dem Jahr 2018 öffentlich, in dem Experten mehrere Mängel, darunter auch grössere strukturelle Mängel am Beton des Gebäudes, aufgelistet hatten. Ob diese in irgendeinem Zusammenhang mit dem Einsturz stehen könnten, blieb offen.

Levine Cava betonte am Samstag, ihr sei der Bericht zuvor nicht bekannt gewesen. Die Behörden würden allen Hinweisen nachgehen und der Ursache für das Unglück auf den Grund gehen, damit so etwas nie wieder passiere, versprach sie. In der Zwischenzeit werde auch überprüft, ob andere ähnlich alte Gebäude sicher seien.

Um zusätzliche Mittel und Material nach dem Unglück freizugeben, hatte Floridas Gouverneur Ron DeSantis den Notstand ausgerufen. Dieser wurde von Präsident Joe Biden am Freitag bestätigt, um so auch Bundesmittel zur Verfügung stellen zu können. Auch die Katastrophenschutzbehörde FEMA ist eingeschaltet.

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