In Rio de Janeiro sind bei einem Polizeieinsatz mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten soll auch ein führender Drogenhändler sein.
Polizei Brasilien
Sicherheitskräfte patrouillieren in der Favela Babilonia. In keinem anderen Land der Welt kommen so viele Menschen bei Polizei-Einsätzen ums Leben wie in Brasilien (Symbolbild). - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Rio de Janeiro sind bei einem Polizeieinsatz mindestens elf Menschen getötet worden.
  • Unter den Todesopfern soll auch ein führender Drogenhändler sein.
  • Er sei für eine Reihe von Anschlägen verantwortlich.

Bei einem Polizeieinsatz in einer Favela in der brasilianischen Millionenmetropole Rio de Janeiro sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen soll auch ein führender Drogenhändler gewesen sein, der seit 2019 auf der Flucht war, wie das Nachrichtenportal G1 am Donnerstag berichtete.

Er sei für eine Reihe von Anschlägen verantwortlich gewesen, bei denen seit 2021 mehrere Sicherheitskräfte im Bundesstaat Pará im Norden des Landes getötet wurden.

«Ordnete Anschläge an»

«Er war der Anführer der grössten kriminellen Organisation, die in Pará operierte. Er ordnete auch mehrere Anschläge in Rio de Janeiro an«, schrieb der Gouverneur von Pará, Helder Barbalho, auf Twitter.

Laut dem Bericht wollte die Polizei bei dem Einsatz in der Favela Complexo do Salgueiro auch Mitglieder des Verbrechersyndikats Comando Vermelho (Rotes Kommando) festnehmen.

Comando Vermelho
Schwer bewaffnete Polizisten dringen in ein Gebäude in der Gegend um Vibo Valentinia ein. - dpa-infocom GmbH

In Rios Armenviertel kommen bei Polizeieinsätzen immer wieder zahlreiche Menschen ums Leben. 2021 hatten Polizisten beim blutigsten Einsatz in Rios Geschichte in der Favela Jacarezinho mindestens 28 mutmassliche Mitglieder von Drogenbanden getötet. Mächtige Banden ringen in den Armenvierteln um die Kontrolle bei Drogenhandel und Schutzgeldgeschäften.

2021 töteten Sicherheitskräfte in dem südamerikanischen Land mehr als 6000 Menschen, wie aus dem Gewaltmonitor hervorgeht. Er wird von dem Nachrichtenportal G1 mit dem Brasilianischen Forum für öffentliche Sicherheit und der Universität von São Paulo herausgegeben.

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