Der Süden und der Nordosten der USA kämpfen mit den Folgen von Hurrikan «Ida». Präsident Biden reist nach New Orleans ins besonders getroffene Louisiana. Und im Westen wüten weiter Waldbrände.
In Manville in New Jersey steht das Wasser am Tag nach dem Regen noch immer hüfthoch. Foto: Carlos Gonzalez/AP/dpa
In Manville in New Jersey steht das Wasser am Tag nach dem Regen noch immer hüfthoch. Foto: Carlos Gonzalez/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem verheerenden Hurrikan «Ida» besucht US-Präsident Joe Biden das Katastrophengebiet im Süden der USA.

Biden traf am Freitag in New Orleans im Bundesstaat Louisiana ein, wo er sich ein Bild von den schweren Schäden machen wollte.

Am Nachmittag (Ortszeit) wollte sich der US-Präsident zur Reaktion seiner Regierung auf den verheerenden Sturm äussern. In Louisiana und dem benachbarten Bundesstaat Mississippi kamen bei dem Hurrikan mindestens 13 Menschen ums Leben. Die Vizesprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte auf dem Flug nach New Orleans, weiterhin hätten 800.000 Haushalte in der Katastrophenregion keinen Strom.

«Ida» war am Sonntag als Hurrikan der Stärke vier (von fünf) südwestlich von New Orleans auf die Küste getroffen und hatte schwere Verwüstung angerichtet. Dann schwächte sich der Sturm über Land ab und zog nach Nordosten weiter. Dort kam es zu heftigen Regenfällen und katastrophalen Überschwemmungen in der Metropole New York und in mehreren Bundesstaaten. Im Nordosten kamen mindestens 46 Menschen ums Leben, darunter 23 in New Jersey, 16 in der Stadt New York und im Umland, 5 in Pennsylvania und je einer in Connecticut und Maryland. Insgesamt gibt es bisher mindestens 59 Todesopfer zu beklagen. Zudem richteten nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes (NWS) mindestens acht Tornados schwere Schäden an, vor allem in New Jersey.

Die Aufräumarbeiten gingen am Freitag in mehreren US-Bundesstaaten weiter. Vielerorts stehen Häuser, Strassen und Bahnstrecken noch unter Wasser, wie US-Medien berichteten. Hunderttausende Einwohner seien noch ohne Strom. Die Schäden gingen in die Milliarden.

Innerhalb kürzester Zeit wurden bei dem Unwetter im Nordosten am Mittwochabend Strassen zu reissenden Flüssen, Menschen wurden in ihren Autos von den todbringenden Wassermassen eingeschlossen. «Es ist absolut herzzerreissend», sagte die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul. Sie sprach bei CNN von einem «verheerenden Ereignis» und «unerwarteten sintflutartigen Regenfällen». Im New Yorker Central Park etwa gingen binnen einer Stunde 80 Millimeter Regen nieder - die erst Ende August erreichte historische Höchstmarke für New York von 49 Millimetern wurde damit regelrecht pulverisiert.

«Wir sind in einer Ära, in der historische Regenfälle die Normalität werden», sagte Hochul. «Das wird kein seltenes Ereignis mehr sein.» In der Stadt New York, im gleichnamigen Bundesstaat sowie in New Jersey wurde der Notstand ausgerufen.

Biden: «Klimakrise ist da»

Das Weisse Haus hatte Bidens Besuch im Katastrophengebiet in New Orleans am Mittwochnachmittag angekündigt - wenige Stunden vor den desaströsen Regenfällen im Nordosten. Biden sagte am Donnerstag, bei «Ida» habe es sich um den fünftstärksten Hurrikan in den USA seit Beginn der Aufzeichnungen gehandelt. In Kalifornien im Westen der USA wüten zudem weiterhin heftige Waldbrände. Biden sagte den Betroffenen der Naturkatastrophen Unterstützung zu.

«Hurrikan «Ida», die Waldbrände im Westen und die beispiellosen Überschwemmungen in New York und New Jersey in den vergangenen Tagen sind eine weitere Erinnerung daran, dass die Klimakrise da ist», schrieb Biden auf Twitter. «Wir müssen besser vorbereitet sein.» Die Infrastruktur müsse den verschärften Bedingungen angepasst werden. Der US-Präsident rief den Kongress dazu auf, entsprechende Gesetze zu verabschieden. Biden hat den Kampf gegen den Klimawandel zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt.

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