Der Strategiewechsel von Präsident Donald Trump zeigt keinen Erfolg: die Taliban ist weiter auf dem Vormarsch.
Eine Rakete der Taliban trifft Häuser in Afghanistan. (Symbolbild)
Eine Rakete der Taliban trifft Häuser in Afghanistan. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sigar zieht ein schlechtes Fazit zu Trumps Strategiewechsel.
  • Die Zahl der Toten in Afghanistan ist auf einen Höchststand angestiegen.

Mehr als ein Jahr nach dem von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strategiewechsel in Afghanistan sind die radikalislamischen Taliban dort weiter auf dem Vormarsch. Die afghanische Zentralregierung in Kabul übe nur noch in 226 von 407 Distrikten des Landes Einfluss aus, heisst es in dem heute Donnerstag in Washington vorgelegten Fortschrittsbericht des US-Generalinspekteurs für Afghanistan (Sigar). Dies sei die bislang niedrigste registrierte Zahl.

Die Zahl der getöteten afghanischen Sicherheitskräfte sei im Zeitraum von Mai bis September dieses Jahres auf einen Höchststand gestiegen. Genaue Zahlen zu den Getöteten nannte der Generalinspektor in seinem Bericht nicht. Die US-Regierung veröffentlicht diese Zahlen seit vergangenem Jahr auf Bitten Afghanistans nicht mehr.

80-Prozent-Ziel noch lange nicht erreicht

Der Generalinspektor resümierte, dass die von den USA unterstützten afghanischen Streitkräfte «minimalen oder gar keinen Fortschritt» im Kampf gegen die Taliban gemacht hätten. Die Regierung in Kabul kontrolliere noch Gebiete, in denen rund 65 Prozent der afghanischen Bevölkerung lebten.

Vor einem Jahr hatte der damalige Kommandeur der Nato-Mission in Afghanistan, John Nicholson, als Ziel ausgegeben, dass die Regierung bis 2019 mindestens 80 Prozent der Bevölkerung kontrollieren solle.

Präsident Trump hatte im vergangenen Jahr eine überarbeitete Afghanistan-Strategie vorgelegt. Er schickte mehrere tausend zusätzliche US-Soldaten in das Land. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, afghanische Kräfte auszubilden und zu beraten.

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