US-Präsident Donald Trump sorgt für Aufruhr. In seinen Tweets zeigt er seine Unterstützung für seinen Verbündeten Saudi-Arabien.
Bin Salman Trump
Für immer beste Freunde: Donald Trump empfängt Kronprinz Mohammed bin Salman. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump pflegt trotz des Khashoggi-Falls gute Beziehungen zu Riad.
  • Selbst Parteikollegen wie Flake und Corker sind empört.

US-Präsident Donald Trump hält trotz der Tötung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi weiter fest zu seinem Verbündeten Riad und sorgt damit zunehmend für Empörung. Trumps eigene Republikaner warfen ihm am Dienstag vor, wie eine «PR-Firma» für den saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman zu agieren. Heute Mittwoch legte Trump nach und dankte Saudi-Arabien für die Senkung der Ölpreise.

Trump hatte am Dienstag erklärt, ungeachtet einer möglichen Verantwortung des saudiarabischen Kronprinzen für die Tötung Khashoggis an der engen Partnerschaft mit Riad festzuhalten. Der Kronprinz habe zwar möglicherweise «Kenntnis» von der Tat gehabt; die USA würden aber weiter ein «unverbrüchlicher Partner Saudi-Arabiens» bleiben.

Erzfeind Iran

Seine Erklärung vom Dienstag hatte Trump mit einer Reihe von Anschuldigungen gegen Saudi-Arabiens Erzfeind Iran eröffnet. Dies nutzte er dazu, seine anhaltende Unterstützung von Kronprinz Mohammed zu rechtfertigen. Saudi-Arabien sei ein «grossartiger Partner in unserem sehr wichtigen Kampf gegen den Iran», erklärte Trump.

Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif äusserte sich bei Twitter spöttisch dazu: «Bizarrerweise nutzt Herr Trump den ersten Absatz seiner beschämenden Erklärung zu saudischen Gräueltaten dazu, den Iran jeglicher Art von Vergehen zu beschuldigen, die ihm einfallen», schrieb Sarif.

«Vielleicht sind wir auch für die Brände in Kalifornien verantwortlich, weil wir nicht geholfen haben, die Wälder zu harken», schrieb Sarif weiter. Damit bezog er sich auf jüngste Äusserungen Trumps, wonach die Waldbrände mit «mehr Harken und Reinigen» hätten verhindert werden können.

Parteikollegen sind empört

Auch in seiner eigenen Partei sorgte Trumps Erklärung für scharfe Kritik. «Ich hätte nie gedacht zu erleben, dass das Weisse Haus im Nebenjob als PR-Firma für den Kronprinzen von Saudi-Arabien arbeitet», twitterte der republikanische Senator Bob Corker.

Sein Parteifreund, Senator Jeff Flake, schrieb bei Twitter: «‹Grossartige Verbündete› planen nicht den Mord an Journalisten, Herr Präsident.» Der republikanische Senator Rand Paul kritisierte Trump, indem er dessen Motto «Amerika zuerst» umwandelte: Er sei «ziemlich sicher», dass Trumps Erklärung «Saudi-Arabien zuerst» bedeute.

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