Das US-Medienunternehmen Disney hat auf seiner Streaming-Plattform Disney+ abrufbare Filmklassiker mit zusätzlichen Rassismus-Warnungen versehen.
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Peter Pan trägt Schmuck von indigenen Völkern. - YouTube / @Disney Deutschland
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einigen Disney-Klassikern werden einem neu Texte eingeblendet.
  • Diese machen auf die herabwürdigende Darstellung von Minderheiten in Filmen aufmerksam.
  • Disney will die Inhalte nicht entfernen, sondern auf ihre Wirkung aufmerksam machen.

Bevor Zuschauer etwa «Peter Pan» oder «Aristocats» anschauen können, wird ihnen neu ein Text angezeigt. Dieser macht auf die herabwürdigende Darstellung von Minderheiten in den Zeichentrickfilmen aufmerksam.

Hinweis kann nicht übersprungen werden

Die Stereotype in Disney-Filmen «waren damals falsch und sind es auch heute noch», heisst es in den neuen Einblendungen. Zuschauer können die Hinweise nicht überspringen. Bereits in der Vergangenheit hatte Disney auf «veraltete kulturelle Darstellungen» in seinen Filmen hingewiesen.

Disney
Das Disney-Logo. - AFP

Abonnenten sehen die neuen Einblendungen zum Beispiel, wenn der Disney-Held Peter Pan von 1953 Schmuck von indigenen Völkern anlegt. Im Film «Aristocats» von 1970 erscheint der Text, wenn eine schielende, ostasiatisch aussehende Katze singt.

The Walt Disney Company: «Daraus lernen und zu Gesprächen anregen»

Disney betont in den Hinweisen, es wolle die Inhalte nicht entfernen, sondern ihre «schädliche Wirkung» anerkennen. Man wolle «daraus lernen und zu Gesprächen anregen». Bei der Auswahl der problematischen Szenen liess sich das Unternehmen von afro-amerikanischen Filmkritikern beraten.

Aristocats
Ein Ausschnitt aus dem Film Aristocats. - YouTube / @Disney Deutschland

Die neuen Einblendungen folgen einer Reihe von Massnahmen des US-Unternehmens. Damit will man sich mit Rassismus und Stereotypen in den eigenen Filmen auseinandersetzen. Kritiker hatten Disney zuvor vorgeworfen, Filmklassiker ohne kritische Einordnung zu zeigen. Bereits im Juni kündigte das Unternehmen an, auch einige Attraktionen in den Disney-Freizeitparks überarbeiten zu wollen.

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