Dammbruch in Brasilien fordert bislang 60 Todesopfer
Nach dem Dammbruch in Brasilien finden die Helfer immer mehr Tote. Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer auf 60 gestiegen. 300 Menschen werden noch vermisst.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag kam es in Brasilien zu einem verheerenden Dammbruch.
- Bislang kamen 60 Menschen ums Leben – Tendenz steigend.
- Wie es zu der Katastrophe kommen konnte, ist immer noch unklar.
Nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien bergen die Einsatzkräfte immer mehr Leichen aus den Schlammmassen. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg auf 60, wie die Feuerwehr am Montag mitteilte.
292 weitere Menschen wurden noch vermisst. Die Zahl der Toten dürfte demnach weiter steigen. «Unsere Priorität ist es, Überlebende und Opfer zu finden», sagte der Gouverneur des Bundesstaats Minas Gerais, Romeu Zema.

Unterstützt wurden die lokalen Rettungskräfte von 136 israelischen Soldaten, die an die Unglücksstelle gereist waren. Sie brachten unter anderem Geräte zur Ortung von Handysignalen im Schlamm mit.
Bus im Schlamm entdeckt
Während der Schlamm langsam trocknete, kämpften sich die Einsatzkräfte an bislang unzugängliche Stellen vor. Mit Stäben sondierten sie den Untergrund und gruben nach Verschütteten.
Helfer entdeckten unter anderem einen unter den Schlammmassen begrabenen Bus. Ob und wie viele Menschen in dem Fahrzeug sassen, war zunächst unklar.

«Ich wollte helfen, eine Kuh zu retten und sah ein blaues Teil, ich grub und sah, dass es ein Fahrzeug war, vielleicht ein Minibus», sagte ein freiwilliger Helfer dem Nachrichtenportal G1. Er habe aber kein Werkzeug bei sich gehabt und nicht sehen können, ob in dem Bus Menschen sassen.
«Fürchterliche Tragödie»
Wie es genau zum Unfall kam, war zunächst unklar. Der deutsche TÜV Süd hatte die Dämme im vergangenen Jahr geprüft, wie das Unternehmen in München auf Anfrage bestätigte. «Wir werden die Ermittlungen vollumfänglich unterstützen und den Ermittlungsbehörden alle benötigen Unterlagen zur Verfügung stellen», teilte der TÜV Süd mit.
Vale-Präsident Fábio Schvartsman sprach von einer «fürchterlichen Tragödie». «Wir haben uns zu 100 Prozent an die Standards gehalten, und das reichte nicht.» Der Konzern werde künftig für Sicherheitsmassnahmen sorgen, die weit über die geltenden Auflagen hinausgehen. Damit solle sichergestellt werden, dass «dies niemals wieder geschieht».