Nach einem viel kritisierten Tweet zum Tod des Afroamerikaners George Floyd ist der Gründer und Chef des Fitnessunternehmens CrossFit, Greg Glassman, zurückgetreten.
CrossFit-Training in Bangkok
CrossFit-Training in Bangkok - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fitnessunternehmer hatte mit Wortspiel über Schwarzen für Empörung gesorgt.

Er habe mit seiner Bemerkung einen «Riss in der CrossFit-Gemeinschaft» verursacht, erklärte Glassman am Dienstagabend (Ortszeit). Ohne es zu wollen, habe er viele ihrer Mitglieder «verletzt». Er trete deswegen als Chef von CrossFit zurück.

Glassman hatte am Samstag in einer Botschaft auf der Online-Plattform Twitter auf die Einschätzung eines Gesundheits-Forschungsinstituts reagiert, Rassismus und Diskriminierung seien auch ein Problem für die öffentliche Gesundheit in den USA. «Es ist Floyd-19», schrieb der Sportunternehmer - eine Anspielung auf die durch das neuartige Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19.

Zuvor hatte Glassman in einer Videokonferenz mit Besitzern von Fitnessclubs nach Angaben der Nachrichtenwebsite «BuzzFeed News» gesagt: «Wir trauern nicht um George Floyd - ich denke, weder ich noch irgendeiner meiner Mitarbeiter tut es.»

Mit dem Tweet und den Äusserungen zog Glassman scharfe Kritik auf sich. Der Sportartikelhersteller Reebok kündigte an, die Zusammenarbeit mit CrossFit einzustellen. Mehr als tausend mit CrossFit kooperierende Fitnessstudios sollen bereits die Verbindungen gekappt haben.

Glassman ist Erfinder der Trainingsmethode CrossFit, eine Art moderne Version des klassischen Zirkeltrainings. Er hat damit weltweit zahlreiche Anhänger gefunden. Das Training wird nach Unternehmensangaben in mehr als 13.000 mit CrossFit zusammenarbeitenden Fitnessstudios weltweit angeboten. CrossFit erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund vier Milliarden Dollar.

Floyd war vor zweieinhalb Wochen bei einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Grossstadt Minneapolis getötet worden. Ein weisser Polizist kniete fast neun Minuten lang auf dem Nacken des festgenommenen Afroamerikaners, der wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Der Tod des 46-Jährigen hat zu landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt und auch international für Empörung gesorgt.

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