Im Korruptionsprozess gegen Argentiniens Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner fordert die Anklage zwölf Jahre Haft gegen die Linkspolitikerin.
Cristina Fernández de Kirchner
Eine Frau hält ein Schild mit der Aufschrift «Es gibt keine Demokratie ohne Gerechtigkeit. Cristina Fernández de Kirchner ins Gefängnis» in die Höhe. (AP Photo/Natacha Pisarenko) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Korruptionsprozess wird 12 Jahre Haft für Argentiniens Vizepräsidentin gefordert.
  • Cristina Kirchner war zwischen 2007 und 2015 Präsidentin des Landes.
  • Insgesamt laufen derzeit noch fünf Verfahren gegen die Politikerin.

In einem Korruptionsprozess gegen Argentiniens Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner hat die Anklage zwölf Jahre Haft gegen die Linkspolitikerin gefordert.

Dazu soll die 69-jährige frühere Staatschefin lebenslang für politische Ämter gesperrt werden, forderte die Staatsanwaltschaft in Buenos Aires am Montag. Es geht um öffentliche Ausschreibungen zwischen 2007 und 2015 in Kirchners politischer Heimatprovinz Santa Cruz, im Süden Argentiniens.

Cristina Fernández de Kirchner
Die Ex-Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner steigt in Buenos Aires in ein Auto, um zum Gericht zu fahren. - AP

Staatsanwalt Diego Luciani sprach am Montag von einem «wahren System institutioneller Korruption» bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Ein anderer Staatsanwalt, Sergio Mola, sagte, es habe «systematische Unregelmässigkeiten bei 51 Ausschreibungen in zwölf Jahren» gegeben.

Gegen Cristina Fernández de Kirchner laufen noch fünf Verfahren

Kirchner, deren 2010 verstorbener Ehemann Néstor Kirchner zwischen 2003 und 2007 argentinischer Präsident war, hat die Vorwürfe bestritten. Die Vizepräsidentin bezeichnet die Anschuldigungen als politisch motiviert und sich selbst als Opfer einer von der rechten Opposition instrumentalisierten Justiz.

Staatschef Alberto Fernández verurteilte nach der Strafmassforderung der Staatsanwaltschaft eine «juristische und mediale Verfolgung der Vizepräsidentin». Keiner der Vorwürfe gegen seine Stellvertreterin sei bewiesen. Cristina Fernández de Kirchner ist in den vergangenen Jahren in einer Reihe von Affären beschuldigt worden. Mehrere Verfahren gegen die von vielen als Linken-Ikone verehrte Politikerin wurden eingestellt, fünf laufen aber noch.

Die Vizepräsidentin und Senatspräsidentin geniesst Immunität. Sollte Kirchner zu einer Haftstrafe verurteilt werden, müsste der Oberste Gerichtshof des südamerikanischen Landes entscheiden, ob er diese Immunität aufhebt.

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