Joe Biden verteidigt die Pressefreiheit. Journalisten seien nicht der Feind einer freien Gesellschaft.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Galadinner verteidigt Joe Biden die Freiheit der Presse.
  • Im Gegensatz zu Trump sehe er Journalisten nicht als «Feinde des Volkes».
  • Bei der Gala wurde der Präsident auch auf die Schippe genommen.

US-Präsident Joe Biden hat sich beim Galadinner des Washingtoner Pressekorps vehement für die Pressefreiheit ausgesprochen. Eine freie Presse sei der Stützpfeiler einer freien Gesellschaft, nicht deren Feind, sagte Biden am Samstagabend (Ortszeit) mit Blick auf seinen Amtsvorgänger Donald Trump, der Journalisten wiederholt als «Feinde des Volkes» bezeichnet hatte. Die Pressegala stand in diesem Jahr im Zeichen von Journalisten, die wegen der Ausübung ihres Berufs zu Unrecht inhaftiert sind. Beispielsweise Evan Gershkovich von der Zeitung «Wall Street Journal», der in Russland in Haft sitzt.

Russia US Detained Reporter
Wall Street Journal-Reporter Evan Gershkovich steht in einem Glaskäfig in einem Gerichtssaal des Moskauer Stadtgerichts in Moskau, Russland, am Dienstag, 18. April 2023. Die US-Botschafterin in Russland, Lynne Tracy, steht auf der rechten Seite. - keystone

Aber die Gala, bei der neben zahlreichen Hauptstadtjournalisten auch Stars wie John Legend und Chrissy Teigen zu Gast waren, ist traditionell auch ein Anlass, den Präsidenten auf die Schippe zu nehmen.

Den Anfang machte Biden gleich selbst. Auf sein Alter bezogen sagte der Präsident den rund 2600 Gästen, er möge den ersten Verfassungszusatz, in dem die Pressefreiheit verankert ist, nicht nur, weil James Madison, der die Klausel im 18. Jahrhundert schrieb, ein guter Freund von ihm sei.

ron desantis
Joe Biden amüsierte sich bei der Gala sichtlich. - keystone

Auch der Festredner des Abends, der Comedian Roy Wood, konnte sich einen Seitenhieb auf Bidens Alter nicht verkneifen. In Frankreich demonstrierten die Menschen gegen eine Anhebung des Rentenalters auf 64 und in den USA bettele ein 80-Jähriger darum, noch vier weitere Jahre arbeiten zu dürfen, sagte Wood mit Blick auf Bidens am Dienstag verkündete Entscheidung, für eine zweite Amtszeit kandidieren zu wollen. Auch Biden selbst musste lachen.

Insgesamt ging es aber in diesem Jahr ernster zu als in manchen vergangenen Jahren. Die Wahrheit werde von Lügen begraben und die Lügen lebten als Wahrheit fort, sagte Biden wohl auch im Hinblick auf die von Trump und vielen von dessen Unterstützern vorgebrachten und vielfach widerlegten Behauptung, das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2020 sei gefälscht. Das schüre Hass und Wut und gefährde die Demokratie, mahnte Biden.

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