Der Ukraine-Krieg schweisst Europa und Nordamerika enger zusammen. In New York will Aussenministerin Annalena Baerbock erklären, wie sie sich die Zukunft der transatlantischen Beziehungen vorstellt.
Aussenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) spricht vor den Vereinten Nationen in New York.
Aussenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) spricht vor den Vereinten Nationen in New York. - Britta Pedersen/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am zweiten Tag ihrer Nordamerika-Reise hält Aussenministerin Annalena Baerbock in New York eine Grundsatzrede zu den transatlantischen Beziehungen.

An der 1933 gegründeten Hochschule New School for Social Research, die in ihren Anfangsjahren Zufluchtsort für vor Nationalsozialismus und Faschismus in Europa geflohene Wissenschaftler war, wird sie am Dienstag ausserdem mit Studenten diskutieren.

Die Rede hat den Titel «Den transatlantischen Moment nutzen: Unsere gemeinsame Verantwortung in einer neuen Welt». Vor ihrer Abreise hatte Baerbock gesagt, dass sie deutlich machen wolle, dass Deutschland, Europa, die Vereinigten Staaten und Kanada heute enger verbunden seien als zu keiner anderen Zeit seit Ende des Kalten Krieges. Das «skrupellose, menschenverachtende Handeln» Russlands biete Europa und Nordamerika als Team Gelegenheit, eine noch stärkere transatlantische Partnerschaft für das 21. Jahrhundert aufzubauen.

Atomwaffen im Fokus

Baerbock hatte am Montag zum Auftakt der Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags teilgenommen. Die mehr als 50 Jahre alte Vereinbarung soll dazu beitragen, dass die atomare Bewaffnung nicht ausser Kontrolle gerät. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die atomaren Drohgebärden Nordkoreas und der Ausbau des iranischen Atomprogramms haben zuletzt die Angst vor einem Atomkrieg wieder deutlich wachsen lassen. «Wer die Gefahr nicht sieht, ich glaube, der schaut gerade nicht wirklich auf die Realität in unserer Welt», sagte Baerbock bei «RTL direkt».

Die Aussenministerin war am Montag auch zu einem Gespräch mit UN-Generalsekretär António Guterres zusammengekommen - bei dem Treffen dürfte es unter anderem auch um die höchst angespannte Lage im Krisenstaat Mali gegangen sein. Deutschland stellt Truppen für die UN-Friedensmission Minusma in dem westafrikanischen Land, in dem die terroristischen Attacken sich zuletzt intensiviert hatten und auch die Spannungen mit der Militärregierung des Landes gestiegen waren.

Zusammen mit der schwedischen Aussenministerin Ann Linde nimmt Baerbock am Dienstag auch an einem Treffen der Stockholm-Initiative teil, der 16 Länder angehören, die sich für konkrete Schritte der nuklearen Abrüstung einsetzen. Von den mutmasslich neun Atommächten ist aber keine dabei.

Am Abend reist Baerbock nach Kanada weiter. In Montreal wird sie bei ihrem Antrittsbesuch Aussenministerin Melanie Joly treffen. Kanada ist Nato-Partner Deutschlands und gehört zur G7 führender demokratischer Wirtschaftsmächte. Deutschland hat derzeit den Vorsitz in dieser Staatengruppe.

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