Nach dem Attentat auf den Präsidenten Haitis hat die Polizei mehrere Personen festgenommen. Weitere Verdächtige wurden von wütenden Menschenmengen verhaftet.
Haiti Präsident Jovenel Moïse
Verdächtige in der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse werden den Medien vorgeführt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die haitianische Polizei führte mehrere mutmassliche Täter den Medien vor.
  • 15 Kolumbianer und zwei US-Amerikaner sollen in den Mord Moïses involviert sein.
  • Einige der verhafteten Personen gaben sich als Agenten der DEA aus.

Haiti unter Schock: Mitten in der Nacht wird der Staatspräsident Jovenel Moïse erschossen. Die Nationalpolizei hat nun 15 kolumbianische Söldner und zwei US-Amerikaner haitianischer Herkunft als Täter identifiziert. Die Personen wurden festgenommen.

Interims-Polizeichef Léon Charles teilte mit, acht weitere Kolumbianer seien noch auf freiem Fuss. Drei seien getötet worden. Der kolumbianische Verteidigungsminister Diego Molano bestätigte kurz darauf, dass es sich um Staatsbürger seines südamerikanischen Landes handle. Die Hintergründe des Attentats blieben unklar.

Haiti Mord
Verdächtige liegen auf dem Boden. - AP Photo

Die mutmasslichen Verantwortlichen für die Ermordung von Moïse seien nach ersten Informationen ehemalige Angehörige der kolumbianischen Armee. Das sagte Molano in einem Video, das er auf Twitter veröffentlichte. Die Regierung in Bogotá habe Polizei und Armee angewiesen, sich an den Ermittlungen zu beteiligen.

Menschenmengen nahmen zwei Verdächtige fest

Die Festgenommenen waren bei der haitianischen Polizei mit angelegten Handfesseln auf dem Boden sitzend zu sehen. Manche von ihnen waren sichtbar verletzt. Auf einem Tisch lagen Gegenstände, die beschlagnahmt worden seien: mehrere automatische Waffen, Macheten, Vorschlaghammer, kolumbianische Reisepässe und Handys.

Mindestens zwei der Festgenommenen waren anscheinend von aufgebrachten Menschenmengen gefangengenommen worden. Das war auf Videos in sozialen Medien zu sehen. Zivilisten hatten laut Charles auch Fahrzeuge angezündet, die mutmasslich bei dem Attentat zum Einsatz kamen.

Haiti
Menschen versuchen Teile vor einem abgebrannten Auto zu retten. - AP Photo

Der 53 Jahre alte Staatschef Moïse war in der Nacht zum Mittwoch in seiner Residenz erschossen worden. Seine Ehefrau Martine wurde schwer verletzt und zur Behandlung in die gut 1000 Kilometer entfernte US-Stadt Miami gebracht.

Die Zeitung «Le Nouvelliste» berichtete, Moïses Leichnam habe zwölf Einschusslöcher, zum Teil von grosskalibrigen Waffen. Haitis Botschafter in den USA, Bocchit Edmond, hatte die Attentäter vor den Festnahmen als gut ausgebildete ausländische Söldner bezeichnet. Sie hätten sich als Agenten der US-Drogenbehörde DEA ausgegeben.

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