Antivirus-Pionier John McAfee (†75) tot in Zelle aufgefunden

Antivirus-Pionier John McAfee ist tot. Der 75-Jährige wurde in einer Gefängniszelle in Spanien gefunden, wo er auf die Auslieferung an die USA wartete.

Das Wichtigste in Kürze

John McAfee wurde amheute Mittwoch tot in eine Gefängniszelle in Spanien aufgefunden.
Er hätte bald an die USA ausgeliefert werden sollen, wo ihm eine lange Haftstrafe drohte.

John McAfee sass wegen mutmasslicher Steuerhinterziehung in einem spanischen Gefängnis. Nun wurde der 75-jährige Antivirus-Pionier tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Dies berichten spanische Medien. Über die Todesursache ist nichts bekannt, es wird spekuliert, dass er Suizid begangen hat.

McAfee war am 3. Oktober 2020 von der spanischen Nationalpolizei am Flughafen El Prat in Barcelona festgenommen worden, als er einen Flug in die Türkei nehmen wollte. Er hätte bald an die USA ausgeliefert werden sollen, wo ihm eine lange Gefängnisstrafe drohte.

Turbulentes Leben

Er soll laut dem Auslieferungsantrag der USA in diesen vier Jahren umgerechnet mehr als zehn Millionen Euro verdient, aber nie eine Steuererklärung eingereicht haben. Ihm drohten im Falle einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft. Die Auslieferungsentscheidung des spanischen Gerichts hätte noch angefochten werden können. Zudem hätte das spanische Kabinett noch zustimmen müssen.

US-Ermittler werfen dem Unternehmer und seinem ebenfalls angeklagten Berater und Leibwächter vor, Millionen von Dollar durch Gaunereien mit Kryptowährungen erschwindelt zu haben.

Die beiden sind in insgesamt sieben Punkten angeklagt, auf die laut Justizministerium jeweils maximale Haftstrafen von fünf bis 20 Jahren stehen.

John McAfee hatte in den 80er Jahren das nach ihm benannte auf Antiviren-Software spezialisierte Unternehmen McAfee gegründet, aus dem er sich in den 90er Jahren zurückzog.

Bereits 2012 machte McAfee durch eine abenteuerliche Flucht durch den Dschungel Schlagzeilen, als nach einem Mord an seinem Nachbarn in Belize nach ihm gefahndet wurde.