Sechs Banker aus dem Umfeld der Zürcher Privatbank Ihag wurden von der US-Justiz wegen Beihilfe zu Steuerbetrug von mehr als 60 Millionen Doller verklagt.
US-Justiz
Die US-Justiz hat Anklage gegen sechs Banker aus dem Umfeld der Zürcher Privatbank Ihag erhoben. Sie sollen US-Kunden geholfen haben, Steuern in Höhe von mehr als 60 Millionen Dollar zu hinterziehen. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Banker aus dem Umfeld der Zürcher Privatbank Ihag werden von der US-Justiz angeklagt.
  • 60 Millionen Dollar sollen Kunden mithilfe der Sechs bei den Steuern veruntreut haben.
  • Gemäss dem Plan «Singapore Solution» wurde Geld über Bankkonten in Hongkong geschleust.

Die US-Justiz hat Anklage gegen sechs Banker aus dem Umfeld der Zürcher Privatbank Ihag erhoben. Sie sollen US-Kunden geholfen haben, Steuern in Höhe von mehr als 60 Millionen Dollar zu hinterziehen. Ebenfalls angeklagt wird der Zürcher Ableger der Liechtensteiner Vermögensverwaltungs- und Beratungsfirma Allied Finance.

Zu den sechs Angeklagten gehört auch der Mitte August in Mallorca verhaftete frühere Vizechef der Privatbank Ihag. Dies ist einer Medienmitteilung der Staatsanwaltschaft des «Southern District of New York» vom Dienstag zu entnehmen ist. Dieser ist offenbar in der Zwischenzeit von der spanischen Justiz auf freien Fuss gesetzt worden und in die Schweiz zurückgekehrt. Das Onlineportal «Finews» schrieb am Mittwoch darüber.

Amt bei Ihag sofort beendet

Bei einem weiteren Angeklagten handelt es sich um ein Geschäftsleitungsmitglied der Holdinggesellschaft Ihag Holding. Der betroffene Manager hab seine Funktionen bei der Ihag per sofort niedergelegt. Der Grund: «Um Belastungen vom Unternehmen fernzuhalten», teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit. Für ihn gelte aber die Unschuldsvermutung - wie auch für die weiteren Angeklagten.

Unter Anklage stehen des Weiteren auch ein ehemaliger Chefjurist der Ihag. Ebenfalls der frühere Vertreter der Zürcher Allied Finance und der gleichnamigen Liechtensteiner Muttergesellschaft. Der sechste Angeklagte war Chef eines Hongkonger Finanzunternehmens, an welchem die Ihag Holding sowie die Allied Finance beteiligt war.

Plan «Singapore Solution» nun aufgedeckt

Die Banker haben laut der Anklagebehörde Vermögen von US-Steuerzahlern in undeklarierten Konten bei der Ihag Privatbank versteckt. Gemäss einem Plan unter der Bezeichnung «Singapore Solution» seien die Gelder über Bankkonten in Hongkong geschleust worden, so die US-Ankläger.

Auslöser der Anklage war offenbar das Geständnis eines US-Kunden wegen Steuerhinterziehung. Den sechs Angeklagten droht laut der Mitteilung der US-Strafverfolgungsbehörden eine maximale Strafe von fünf Jahren Gefängnis. Die Allied Finance könnte bei einem Schuldspruch mit Geldstrafen belegt werden.

Die Privatbank Ihag selbst hatte sich November 2015 im Steuerstreit mit dem US-Justizministerium (DoJ) geeinigt. Sie hatte dafür eine Busse von 7,45 Millionen Dollar bezahlt.

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