St. Galler Stiftung Business House nach Veruntreuung in Geldnot
Wegen Veruntreuung und Abgängen in der Geschäftsleitung steht die Stiftung Business House vor Problemen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die St. Galler Stiftung Business House hat Geldsorgen.
- Gründe sind unter anderem veruntreute Gelder und Abgänge in der Geschäftsleitung.
Die St. Galler Stiftung Business House, die seit 1994 in regionalen Projekten Arbeitslose und Ausgesteuerte beschäftigt, kämpft mit grossen Problemen. Der Grund sind veruntreute Gelder und Abgänge in der Geschäftsleitung.
In der Kasse der Stiftung fehlt ein sechsstelliger Betrag, bestätigte Stiftungsratspräsident und CVP-Kantonsrat Felix Bischofberger am Montag einen Bericht des «St. Galler Tagblatts». Die 52 Angestellten bangen um ihre Arbeitsplätze, und auch der Kanton und Gemeinden als Vertragspartner sind besorgt.
Ende 2017 stellte das Business House laut Bischofberger «unerklärliche Geldabflüsse auf mehreren Konten» fest. Unter Verdacht steht ein Mitglied der Geschäftsleitung, das vom Stiftungsrat bereits im Oktober freigestellt worden war. Der Fall wird derzeit von der Staatsanwaltschaft untersucht.
Löhne gekürzt
Man müsse damit rechnen, dass das abgeflossene Geld verloren sei, sagte Bischofberger. Einen sechsstelligen Betrag zu überbrücken, gehe an die Substanz. Den Angestellten des Business House werden deshalb die Löhne um zehn Prozent gekürzt, per sofort oder nach Ablauf der vertraglichen Kündigungsfrist.
Die meisten Mitarbeitenden hätten die Einbusse zähneknirschend hingenommen, obwohl die Löhne von knapp über 4000 Franken nicht viel Spielraum zuliessen, heisst es. Um den Fortbestand der Institution zu sichern, werden alle Ausgaben strikt kontrolliert, und das Business House hat bei Liegenschaftsbesitzern Mietzinsreduktionen beantragt.
Geschäftsleitung verwaist
Die Geschäftsleitung des Business House ist verwaist, nachdem die beiden Mitglieder im Mai und im Juli gekündigt haben. Treuhandfirmen wurden beauftragt, die Buchhaltung aufzuarbeiten. Ein Rätsel ist, weshalb die Revisionsstellen die - möglicherweise jahrelange - Veruntreuung nicht bemerkten.