Wladimir Putin tanzt mit Österreichs Aussenministerin
Das Wichtigste in Kürze
- Putin ist zu Gast an der Hochzeit von Österreichs Aussenministerin Karin Kneissl.
- Die Einladung sorgte weltweit für Kopfschütteln.
Der russische Präsident Wladimir Putin landete heute Samstag mit der Präsidentenmaschine auf dem Flughafen in Graz (Ö). Von dort fuhr die Wagenkolonne die fast 50 Kilometer zu einem malerisch gelegenen Gasthof, in dem die österreichische Aussenministerin Karin Kneissl ihrem Lebensgefährten Wolfgang Meilinger das Ja-Wort gab. Nebst ihrem frischegebackenen Ehemann tanzte Kneissl auch mit dem russischen Präsidenten.
Die Einladung an Putin hatte national und international für Irritationen gesorgt. Kritiker sahen durch diese Geste von Nähe und Vertrautheit die Vermittlerrolle Österreichs, das aktuell den EU-Ratsvorsitz innehat, zum Beispiel im Ukrainekonflikt beschädigt.
So bezeichnete der Europasprecher der oppositionellen österreichischen Sozialdemokraten, Jörg Leichtfried, den Vorgang am Samstag als «befremdlich, naiv und geeignet, nachhaltigen Schaden an Österreichs aussenpolitischer Position anzurichten». Es stelle sich auch die Frage, ob es hier nicht zu einer unzulässigen Vermischung privater und öffentlicher Interessen komme, erklärte Leichtfried. «Die Optik ist jedenfalls desaströs.»
Kurz und Starch ebenfalls zu Gast
Unter den Hochzeitsgästen sind auch Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Strache ist auch Chef der russlandnahen FPÖ, die Kneissl für das Amt der Aussenministerin vorgeschlagen hatte.
Nach der Hochzeit fliegt Putin weiter nach Deutschland. Dort trifft er sich am Abend mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Schloss Meseberg bei Berlin.