Die spanische Regierung will die umstrittenen Klingen an den Grenzzäunen der Enklaven Ceuta und Melilla entfernen.
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Der Grenzzaun in der spanischen Nordafrika-Enklave Ceuta. (Archiv) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla hat es sechs Meter hohe Grenzzäune.
  • Die Regierung will nun die messerscharfen Klingen an den Zäunen entfernen.

Nach der Ankündigung der Aufnahme des von Italien abgewiesenen Rettungsschiffs «Aquarius» setzt die neue Regierung Spaniens in der Migrationspolitik weitere Zeichen. Man wolle die umstrittenen messerscharfen Klingen an den Grenzzäunen der Afrika-Exklaven Ceuta und Melilla entfernen, erklärte Innenminister Fernando Grande-Marlaska am Donnerstag in einem Radiointerview. «Ich werde alles tun, damit die Klingen entfernt werden», sagte er.

Dies sei eine der wichtigsten Prioritäten seines Ministeriums, betonte der Minister der seit Anfang Juni amtierenden sozialistischen Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez. Er werde ausserdem Sachverständigen-Berichte anfordern, um «weitere Massnahmen» zu treffen. Bei der Unterbindung illegaler Einwanderung dürfe man «nicht dieses Niveau» erreichen. «Wenn wir von Solidarität, von der Achtung der Menschenwürde reden, müssen wir bei der Kontrolle der Migrationsströme auch mit den Behörden der Herkunftsländer zusammenarbeiten und helfen», sagte er.

Die kilometerlangen Grenzzäune zwischen dem Territorium Marokkos und den Städten Ceuta und Melilla waren 2005 erstmals mit den Klingen versehen worden. Zwei Jahre später wurden sie wegen zunehmender Kritik aber wieder entfernt. Im Jahr 2013 liess die nun abgewählte konservative Regierung von Mariano Rajoy an den Grenzen der Exklaven wieder Nato-Draht mit Klingen anbringen. Flüchtlinge, die über die sechs Meter hohen Zäune zu klettern versuchen, ziehen sich immer wieder tiefe Wunden zu.

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