Traditionelle Schweizer Jasskarten in neuem Gewand
Seit 150 Jahren wurde das Schweizer Nationalspiel nicht mehr verändert. Der Zürcher Daniel Fässler hat nun das Spiel und die Karten weiterentwickelt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Zürcher Daniel Fässler hat im Lockdown den traditionellen Jass weiterentwickelt.
- Das neue Fässler-Jasskartenset besteht aus 60+2 Spielkarten anstatt wie bisher 36.
- Statt vier können neu sechs Personen zusammen spielen.
- Das Kartenset erlaubt viele verschiedene und neue Spielvariationen.
Der Zürcher Daniel Fässler zählt zu jenen Menschen, die alles hinterfragen und immer voller Ideen stecken. Kein Wunder also, dass der Kreativgeist auch vor dem traditionellen Schweizer Jass keinen Halt macht.
Die Idee, das Schweizer Nationalspiel zu überarbeiten, kam ihm bereits in den letzten Sommerferien: Gejasst wird normalerweise zu viert – Fässlers Familie ist aber fünfköpfig. Dies animierte den Tüftler, das seit 150 Jahren unveränderte Kartenspiel neu zu überdenken.
Die Zeit, die Idee in die Tat umzusetzen, fand er schliesslich während des Corona-Lockdowns.

«Ich jasse leidenschaftlich gerne und hatte während der durch Corona erzwungenen Schaffenspause viel Zeit, Altes zu hinterfragen und Neues zu entwickeln. Wer mich kennt, der weiss, dass ich als Freidenker bei einer Krise nicht einfach den Kopf in den Sand stecke. Und so habe ich diese für mich wertvolle Auszeit genutzt, den Fässler Jass zu entwickeln.»
Seit 1870 unverändert
Das Schweizer Nationalspiel wurde in den 1870er-Jahren von Jakob Peyer entworfen. Die Deutschschweizer Jasskartenbilder mit Schellen, Rosen, Schilten und Eicheln als Sujets sind bis heute erhalten.
Bei seiner Recherche zum Schweizer Jass stiess Fässler schnell auf den Grafiker Jens Riedweg aus Baar. Er überführte 2017 das ursprüngliche Kartenbild von Jacob Peyer in die Neuzeit. Ein Anruf von Fässler genügte, um diesen von der Idee eines neuen Jass-Kartensets zu überzeugen.
Gemeinsam haben Sie nun mit viel Leidenschaft und Detailtreue den neuen Fässler-Jass entwickelt.

Das neue Kartenspiel wird komplett in der Schweiz produziert. Gar nicht selbstverständlich. Denn gemäss Fässler wird das Nationalspiel meist im Ausland hergestellt.
Neue Spielvarianten mit 60+2 Karten für bis zu 6 Personen
Und so funktioniert der Fässler-Jass: Das traditionelle Kartenspiel mit den vier bekannten Sujets und 36 Spielkarten wird pro Farbe um die neuen Karten 1, 2, 3, 4 und 5, zwei Joker (Wilhelm Tell und Helvetia) sowie um die neue Fässler-Karte (zwischen Banner (10) und Under) ergänzt.
Das ergibt ein Kartenset von 62 Spielkarten, wie Daniel Fässler erklärt: «Der Fässler Jass kann nach vielen neuen, aber auch nach bewährten Varianten wie dem Schieber, Bandur, Differenzler sowie dem Tschau-Sepp oder Hose-Abe-Jass mit bis zu sechs Personen gespielt werden. Entfernt man aus dem neuen 62er-Kartenset die Ergänzungskarten, hat man ein reguläres 36er-Kartenset wie bisher.»

Fässler will die Benutzer auch animieren, eigene Regeln und Variationen des Spiels zu erfinden. Diese könne man auf der Webseite mit anderen Spielern teilen, erklärt er.
Wer sofort loslegen will, kann die Karten ab heute für 14.90 Schweizer Franken auf der Webseite schweizerjass.ch beziehen. Bald sollen sie auch im stationären Handel erhältlich sein. Die Französischen Jasskarten folgen in Kürze.