So komisch verhalten sich Meerschweinchen
Muss mein Meerschweinchen zum Psychologen? Einige Verhaltensweisen lassen uns Tierfreunde ernsthaft zweifeln. Wir erklären, was hinter diesen Macken steckt.

Meerschweinchen sind nicht nur klein und knuffig, sondern können uns auch mit ihren skurrilen Verhaltensweisen überraschen: Was veranlasst die süssen Nager zum Beispiel dazu, plötzlich in die Luft zu hüpfen? Oder warum fressen sie manchmal ihre eigenen Exkremente?
Was auf den ersten Blick absurd wirkt, hat Hintergründe, die durchaus Sinn machen – zumindest wenn man ein Meerschweinchen ist.
Das höchste der Gefühle: Popcornen
Das als «Popcornen» bezeichnete Phänomen ist ein Signal dafür, dass sich dein Meerschweinchen rundum wohlfühlt. Es handelt sich dabei um eine Art Freudensprung.
Wegen der kurzen Beine und des im Vergleich zur Grösse relativ hohen Körpergewichts sehen die Sprünge zugegeben etwas unbeholfen aus. Aber das macht es umso knuffiger.
Und ob es nun das neue Heu im Käfig ist oder einfach der Spass am Spielen mit seinen Artgenossen – Gründe zum «Popcornen» gibt es viele!
Unappetitlich, aber normal: Kot als Nahrung
Ja! Tatsächlich essen Meerschweinchen ihren eigenen Kot. Aber keine Sorge, es handelt sich dabei um spezielle Exkremente, die wichtige Nährstoffe enthalten.

Diese werde von den Tieren gefressen, um jene Vitamine und Proteine aufzunehmen, die im ersten Verdauungsdurchgang nicht absorbiert werden konnten. Der Vorgang wird in der Fachwelt als Caecotrophie bezeichnet.
Um Aufmerksamkeit quieken
Hast du schon einmal gehört, wie dein Meerschweinchen hohe Quietschgeräusche von sich gibt? Hochfrequentes Quieken dient dazu, Aufmerksamkeit zu erregen oder Futter einzufordern.
Ausserdem können die kleinen Nager auf diese Art kommunizieren, dass sie sich einsam fühlen. Oder sie quieken als freudige Begrüssung, wenn du abends nach Hause kommst.

Es kommt also immer darauf an, die Situation richtig einzuschätzen und zu erkennen, was dein Haustier benötigt.
Entspannung pur: Pancaking
Ein entspanntes Meerschweinchen legt sich manchmal flach auf den Bauch und streckt alle vier Pfoten von sich. Dies zeigt an, dass das Tier völlig relaxt ist und sich sicher fühlt.
Da sich die Tiere dabei ausbreiten wie ein Pfannkuchen in der Pfanne, wird dieses Phänomen auch als «Pancaking» bezeichnet. Wie oft Meerschweinchen dieses Verhalten zeigen, kann aber sehr unterschiedlich sein.
Lecken und Beissen richtig verstehen
Meerschweinchen zeigen ihre Zuneigung oft durch sanftes Lecken. So geben sie beispielsweise zu verstehen, dass ihnen eine intensive Streicheleinheit guttut.

Für Besitzer ist ein solcher Liebesbeweis oft emotionell wertvoll. Gleichzeitig solltest du aber auch Grenzen respektieren:
Ein Biss kann ein Zeichen dafür sein, dass das Tier sich bedroht fühlt oder Schmerzen hat. Jetzt also nicht sauer werden, sondern beim Tierarzt einen Termin besorgen!
Verfolgungsjagden und Pinkelattacken
Meerschweinchen sind natürlicherweise Rudeltiere – und in jedem Rudel gibt es eine strikte Hierarchie. Und obwohl die felligen Tierchen in der Regel sehr friedfertig sind, kann es hin und wieder zu groben Verhaltensweisen kommen:
Um die Hierarchie zu wahren und Gruppenmitglieder auf ihren Platz zurückzuverweisen, sind etwa Verfolgungsjagden durch das eigene Gehege ein probates Mittel. Auch Pinkelattacken gehören zum Massnahmenkatalog.
Aber keine Sorge: Das alles geschieht im Sinne der öffentlichen Ordnung im Meerschweinchenkosmos.