Herbstliche Wärme – unterschätzte Gefahr für Hunde
Auch im Herbst lauern Hitzegefahren für Hunde: überhitzte Autos, heisser Asphalt, Dehydrierung und mehr – Risiken enden nicht mit dem Sommer.

Auch im Herbst verweilen viele Tage überraschend warm, was Hunde gefährden kann. Viele Halter denken, Hitze sei nur ein Sommerproblem.
Die Gefahr bleibt jedoch bestehen, auch wenn die Luft kühler wirkt. Hunde regulieren Körperwärme deutlich schlechter als Menschen.
Überhitzte Autos
Ein plötzlich sonniger Herbsttag kann Fahrzeuginnenräume in wenigen Minuten auf über 40 Grad erhitzen. Hunde sind dieser Hitze völlig ausgeliefert.
Viele Besitzer meinen, kurze Stopps seien unproblematisch. Doch selbst mit geöffneten Scheiben sinkt die Gefahr nicht entscheidend.
Die schnelle Temperaturschwankung belastet den Hundekreislauf enorm. Bereits kurze Aufenthalte führen zu gefährlichen Überhitzungen und Bewusstlosigkeit.
Heisser Asphalt
Herbstsonne kann Asphaltflächen unerwartet stark aufheizen. Hunde leiden besonders an empfindlichen, ungeschützten Pfotenballen durch Kontakt mit heissem Untergrund.
Oft bemerken Halter die Gefahr erst zu spät. Kleine Risse oder Blasen an den Pfoten können extrem schmerzhaft sein.

Spaziergänge sollten deshalb eher auf Wiesen oder schattigen Wegen stattfinden. Besitzer sollten den Asphalt mit der Hand testen, bevor der Hund darauf laufen darf.
Dehydrierung und Flüssigkeitsmangel
Sonniger Herbst verführt zu langen Spaziergängen. Fehlendes Trinkwasser kann jedoch schnell zu schleichender Dehydrierung führen.
Besonders ältere Tiere und Welpen sind gefährdet. Sie verlieren Flüssigkeit schneller und zeigen erste Symptome oft zu spät.
Auch trockener Herbstwind verstärkt Flüssigkeitsverlust unbemerkt. Hunde hecheln dann häufiger und verlieren dadurch noch mehr Wasser.
Anstrengung ohne Abkühlung
Viele Hunde toben begeistert durch Felder und Wälder. Doch auch bei mildem Wetter überfordert übermässige Bewegung schnell den Kreislauf.
Der kühle Wind sorgt für trügerische Sicherheit. Körperliche Belastung lässt die Körpertemperatur gefährlich steigen, ohne dass Halter es bemerken.

Auch Sportarten wie Radfahren oder Joggen können riskant sein. Hitzestau macht sich erst nach längerer Belastung bemerkbar.
Sonnenstich und Hitzschlag
Herbstliche Sonne kann trotz niedriger Temperaturen gefährliche Überhitzung fördern. Besonders Hunde mit dunklem Fell sind betroffen.
Anzeichen wie starkes Hecheln, Speicheln und Schwäche deuten auf einen Beginn von Hitzschlag hin. Sofortiges Handeln ist notwendig.
Schnelle Abkühlung durch Schatten, feuchte Tücher und Wasser ist hier lebensrettend. Ohne Behandlung verschlechtert sich der Zustand rasant.
Weitere unterschätzte Gefahren
Nicht nur Autos, auch Wintergärten oder geschlossene Balkone können sich im Herbst übermässig erwärmen. Hunde riskieren dort Hitzeschäden.
Gleiches gilt für überheizte Innenräume, in denen Hunde allein bleiben. Fehlende Belüftung kann ebenso gefährliche Temperaturen entstehen lassen.

Auch Hundebekleidung stellt eine Gefahr dar, wenn sie an warmen Tagen weiterhin genutzt wird. Mäntel verursachen unnötigen Wärmestau.
Langhaarige und brachycephale Hunde
Besonders stark gefährdet sind Rassen mit langem Fell oder kurzer Schnauze. Das gilt im Herbst genauso wie im Hochsommer.
Dichtes Fell verhindert ausreichende Kühlung des Körpers. Kurznasige Hunde bekommen zusätzlich Atemprobleme und erleiden schneller Kreislaufzusammenbrüche.
Daher sollten Halter gefährdeter Rassen an sonnigen Herbsttagen besonders wachsam sein. Vorsorge rettet hier Leben.