Gebärmutterentzündung bei Hunden – ein ernstes Gesundheitsrisiko
Eine Gebärmutterentzündung bei Hündinnen ist keine Seltenheit. Erfahren Sie, wie die Erkrankung entsteht und welche Symptome Besitzer hellhörig machen sollten.

Die Gebärmutterentzündung, auch Pyometra genannt, gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Fortpflanzungssystems bei Hündinnen. Sie betrifft vor allem ältere, nicht kastrierte Tiere nach mehrjähriger Geschlechtsreife.
Gerade Halter von Hündinnen sollten daher die Ursachen und die Symptome der Pyometra kennen.
Ursachen der Gebärmutterentzündung
Die Erkrankung entwickelt sich durch hormonelle Umstellungen nach der Läufigkeit, die Veränderungen des Gebärmuttergewebes hervorrufen. Progesteron begünstigt dabei die Ansammlung von Flüssigkeit, welche Bakterien ideale Bedingungen bietet.
Dabei handelt es sich meist um Bakterien aus der normalen Vaginalflora, die aufsteigend in die Gebärmutter gelangen. Das geschwächte Immunsystem in dieser Phase verhindert eine wirksame Abwehr der Erreger.
Auch anatomische Besonderheiten und wiederholte Läufigkeiten spielen eine verstärkende Rolle. Mit zunehmendem Alter wächst somit die Anfälligkeit deutlich an.
Risikofaktoren
Neben des Alters der Hündin und die Menge ihrer Läufigkeiten gibt es noch weitere Risikofaktoren für eine Gebärmutterentzündung.
So erhöhen beispielsweise hormonelle Präparate zur Läufigkeitsunterdrückung das Erkrankungsrisiko, da sie den natürlichen Zyklus verändern. Dadurch entsteht ein unnatürlich langer Einfluss von Progesteron auf die Schleimhäute.

Auch erblich bedingte Faktoren und ein schwaches Immunsystem wirken begünstigend für die Entwicklung der Krankheit. Daher ist besondere Aufmerksamkeit bei gefährdeten Tieren entscheidend.
Symptome einer Pyometra
Der auffälligste Hinweis bei offener Pyometra ist eitriger, blutiger oder übelriechender Ausfluss. Viele Besitzer bemerken Flecken im Körbchen oder an den Hinterläufen.
Bei geschlossener Pyometra fehlt dieser Ausfluss vollständig, was die Diagnose erheblich erschwert. Stattdessen steigt das Risiko einer schnellen Blutvergiftung deutlich an.
Weitere Symptome sind Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit, die jedoch unspezifisch wirken. Auch vermehrtes Trinken und häufiges Urinieren treten charakteristisch auf.
Diagnose beim Tierarzt
Die Untersuchung beim Tierarzt beginnt meist mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Das Abtasten des Bauches zeigt oft eine deutlich vergrösserte Gebärmutter.
Blutanalysen dokumentieren erhöhte weisse Blutkörperchen, die Anzeichen für eine starke Entzündung sind. Zudem werden oft Störungen der Leber- und Nierenwerte festgestellt.

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall sind entscheidend für eine sichere Diagnosestellung. Auch Röntgenbilder erlauben eine genaue Abgrenzung anderer Erkrankungen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Standardtherapie besteht in der chirurgischen Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken, einer sogenannten Ovariohysterektomie. Nur dieser Eingriff beseitigt die Ursache vollständig und zuverlässig.
Während der Operation wird das entzündete Organ entfernt, wodurch auch Rückfälle ausgeschlossen sind. Damit erhält die Hündin eine langfristige Heilungschance.
Konservative Therapien mit Antibiotika und Hormonen sind nur in frühen Stadien teilweise wirksam. Dabei bleibt das Risiko eines Rückfalls jedoch extrem hoch.
Verlauf und mögliche Komplikationen
Eine unbehandelte Pyometra entwickelt sich gefährlich schnell zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung, weil Bakterien in den Blutkreislauf gelangen können.
Die Folgen sind Sepsis, Kreislaufversagen und mögliche Schäden an inneren Organen, besonders an Nieren und Leber. Ohne rechtzeitige Operation endet dies oft tödlich.

Selbst nach einer erfolgreichen Operation kann es zu Komplikationen kommen. Dazu zählen Wundinfektionen oder Kreislaufprobleme während des Eingriffs.
Vorbeugende Massnahmen
Die sicherste Vorbeugung stellt die prophylaktische Kastration dar, da dabei die Gebärmutter vollständig entfernt wird. Damit ist kein Risiko einer Pyometra mehr vorhanden.
Besitzer sollten regelmässig den Gesundheitszustand ihrer Hündin nach Läufigkeiten beobachten. Frühe Veränderungen von Verhalten oder Trinkverhalten sind wichtige Warnsignale.
Tierärzte empfehlen gerade bei älteren Hündinnen regelmässige Vorsorgeuntersuchungen. So können Krankheitszeichen wesentlich schneller erkannt und behandelt werden.