Das Laufhühnchen ist nicht mehr

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Spanien,

Seit 170 Jahren ist in Europa keine Vogelart mehr ausgestorben – bis jetzt. Das lange verschollene Laufhühnchen wurde offiziell als «ausgestorben» deklariert.

Diese Laufhühnchen-Unterart wurde in Afrika fotografiert, wo sie noch existiert. In Europa aber ist der Vogel seit über 40 Jahren nicht mehr gesichtet worden. Bild: Wikimedia Commons/ Francesco Veronesi
Diese Laufhühnchen-Unterart wurde in Afrika fotografiert, wo sie noch existiert. In Europa aber ist der Vogel seit über 40 Jahren nicht mehr gesichtet worden. Bild: Wikimedia Commons/ Francesco Veronesi - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Der flugunfähige Riesenalk war 1852 der letzte Vogel, der in ganz Europa als ausgestorben deklariert wurde.
  • Jetzt, 170 Jahre später, ist das Laufhühnchen für ausgestorben erklärt worden.
  • Diese offizielle Deklaration hat jedoch auch zur Folge, dass nun die Wiederansiedlung in Angriff genommen werden kann.

Europa ist offiziell um eine Vogelart ärmer: Kürzlich setzten Biologen der Doñana Biological Station in Andalusien das ursprünglich dort lebende Laufhühnchen auf die Liste der ausgestorbenen Vögel. Zuletzt wurde die Art im Jahr 1981 nahe des Doñana Nationalparks gesichtet. Danach nur noch ein weiteres Mal, um die Jahrtausendwende – jedoch von ungesicherten Quellen. Somit kamen die Biologen nach über 20 Jahren erfolgloser Suche zum Schluss: Das Laufhühnchen ist in Europa ausgestorben.

Letztmals ist vor 170 Jahren eine Vogelart in Europa ausgestorben – der Riesenalk. Er war ein flugunfähiger Vogel, der den heutigen Pinguinen recht ähnlich sah.

Die nun verschwundenen Laufhühnchen hatten eine ganz besondere Bedeutung in Andalusien, denn dort befand sich der letzte europäische Rückzugsort der 15 Zentimeter grossen Vögel, die sich hauptsächlich von Samen ernährten. Zuvor war die Art schon auf Sizilien und in Portugal verschwunden.

Einen Lichtschimmer gibt es jedoch: Gewisse Unterarten der Laufhühnchen sind in Afrika und Asien weit verbreitet und die Art ist somit nicht global gefährdet. Selbst von der in Andalusien ausgestorbenen Art – sie trägt den lateinischen Namen Turnix sylvatica sylvatica – gibt es laut den spanischen Biologen noch Exemplare – nämlich in Marokko. So sollen bereits Pläne existieren, die marokkanischen Vögel in Spanien wieder anzusiedeln.

Darum ist die Entscheidung, die Vogelart nach 40 Jahren der Nicht-Sichtung als «ausgestorben» zu deklarieren, nicht nur schlecht. Denn nun, da sie offiziell diesen Titel trägt, könne das Projekt einer Wiederansiedlung in Angriff genommen werden, schreiben die Forschenden.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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