Darum sind Tiere keine Weihnachtsgeschenke
Ein Welpe unterm Weihnachtsbaum – für viele Kinder ein Traum. Doch der Schuss geht meist nach hinten los und endet nicht selten in einer Katastrophe.

Der Wunschzettel ist klar: Ein kleiner Hund, eine verschmuste Katze oder ein flauschiges Kaninchen soll es sein.
Doch was im Dezember nach einer schönen Überraschung aussieht, endet oft in Überforderung und Enttäuschung. Die Tierheime kennen das Problem nur zu gut.
Hier erfährst du, warum ein Lebewesen als Weihnachtsgeschenk keine Option ist.
Verantwortung statt Überraschungseffekt
Ein Tier bindet dich für Jahre. Hunde werden bis zu 15 Jahre alt, Katzen noch älter, manche Papageien erleben sogar mehrere Jahrzehnte.
Du trägst die volle Verantwortung für ein fühlendes Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen. Anders als ein Spielzeug kannst du ein Tier nicht einfach umtauschen, wenn es nicht passt.

Die Entscheidung braucht Zeit und sollte die ganze Familie einbeziehen. Welche Tierart passt zu eurem Alltag?
Wer übernimmt welche Aufgaben bei der Pflege? Habt ihr genug finanzielle Ressourcen, Platz und Zeit? Diese Fragen klärst du nicht zwischen Plätzchen backen und Geschenke einpacken.
Die turbulenten Feiertage überfordern Tiere
Selbst bei durchdachter Planung sind die Weihnachtstage der denkbar schlechteste Zeitpunkt für ein neues Haustier. Besuch kommt und geht, Kinder spielen laut, überall liegen Geschenke herum.
Der Tagesablauf gerät komplett durcheinander. Ein Tier braucht aber gerade am Anfang Ruhe und feste Routinen, um sich einzuleben.
Die fremde Umgebung bedeutet ohnehin Stress. Viele Tierheime verhängen deshalb zwei Wochen vor Weihnachten einen Abgabestopp. Sie wollen verhindern, dass ihre Schützlinge als Geschenke enden und nach den Feiertagen zurückkommen.
Online-Handel birgt grosse Gefahren
Besonders problematisch sind Spontankäufe über Internetplattformen und Social Media. Dort tummeln sich häufig unseriöse Händler, die Welpen aus illegalem Handel anbieten.
Die Tiere stammen oft aus tierschutzwidrigen Zuchtbetrieben im Ausland und wurden unter qualvollen Bedingungen transportiert. Sie sind meist krank, verhaltensgestört oder viel zu jung von der Mutter getrennt.

Wer hier zugreift, unterstützt ein grausames Geschäft. Und am Ende leidet das Tier ein Leben lang unter den Folgen – wenn es denn die ersten Monate überlebt.
Tierheime überfüllt nach Weihnachten
Nach Weihnachten steigen die Abgaben in Tierheimen teils dramatisch an. Bei Hunden um bis zu 40 Prozent, bei Katzen sogar um bis zu 50 Prozent im Januar.
Die Gründe sind fast immer dieselben: Der Vermieter verbietet Tierhaltung, die Katze kratzt die Möbel, das Kaninchen riecht streng – oder plötzlich tritt eine Allergie auf.
Viele unterschätzen auch die Kosten massiv. Futter, Tierarztbesuche und Routineimpfungen summieren sich schnell. Kommt dann noch eine Krankheit oder Verletzung dazu, wird es richtig teuer. Die Rechnung haben viele vorher nicht gemacht.
Bessere Geschenkalternativen für Tierfreunde
Du willst einem Tierliebhaber trotzdem eine Freude machen? Viele Tierheime und Tierschutzorganisationen bieten Patenschaften an, mit denen du ein bestimmtes Tier oder Streunerprojekte unterstützt. Als Pate finanzierst du Tierarztbesuche, Medikamente oder ein gemütliches Körbchen.
In vielen Tierheimen kannst du dein Patentier sogar regelmässig besuchen und ausführen. Gute Fachbücher zur artgerechten Tierhaltung helfen bei der Vorbereitung auf einen späteren Familienzuwachs.

Oder du schenkst einen Gutschein für einen Besuch im Tierheim. So hat die beschenkte Person die Möglichkeit, die zu vermittelnden Tiere in Ruhe kennenzulernen – ganz ohne Zeitdruck.
Der durchdachte Weg zum eigenen Haustier
Wenn der Wunsch nach einem Tier auch nach den Feiertagen noch besteht, führt der erste Weg ins örtliche Tierheim. Dort warten tausende Tiere auf ein liebevolles Zuhause.
Die Pfleger kennen ihre Schützlinge genau und können beraten, welches Tier zu deinem Leben passt. Plane mehrere Besuche ein, um das Tier kennenzulernen.
So merkst du schnell, ob die Chemie stimmt. Das Tierheim bereitet dich auch auf eventuelle Eigenheiten vor.






