30 Stunden war Bär Napa im Bus unterwegs, hat mehrere Zölle passiert und schlussendlich die Gondel genommen. Nun ist er der erste Bewohner vom Arosa Bärenland.
Arosa Bärenland: Nappa ist mit der Gondel angereist. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Arosa Bärenland ist der erste Bewohner eingezogen.
  • Bär Napa ist von Serbien aus 1400 Kilometer bis nach Graubünden gereist.
  • Das Bärenland ist ein Projekt von Arosa Tourismus und der Organisation «Vier Pfoten».

Der Bär Napa hat eine traurige Vergangenheit, doch seine Zukunft sieht ganz nach Happy End aus. Geboren in einem Zoo, wuchs Napa in einem winzigen Metallkäfig auf. Er hatte nicht genug Platz um sich aufzurichten, war krank, entkräftet und abgestumpft.

Schon als Jungtier gehörte er zum Zirkus Corono. Ob er dort tatsächlich auch in der Manege auftrat ist nicht bekannt. Da es in Serbien, im Gegensatz zur Schweiz, seit dem Jahr 2009 ein Wildtierverbot in Zirkussen gibt, geht die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» davon aus, dass er über Jahre hinweg in einem Käfig des Zirkus Areals gehalten wurde.

Zukunftsaussichten in Arosa

Am 3. Juli 2018 hat Napa eine lange Reise angetreten. 1400 Kilometer ist er in der Bärenambulanz der Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» von Serbien bis nach Graubünden gefahren. Kein einfaches Unterfangen, erzählt der Bärenexperte Carsten Hertwig. Besonders an den Grenzen waren Geduld und Nerven aus Drahtseilen gefragt:

Carsten Hertwig, Bärenexperte Vierpfoten, im Interview.

Arosa im Bärenfieber

Die letzte Strecke seiner Reise hat Bär Napa in der Gondel gemeistert. Als in der Mittelstation der Luftseilbahn die Tür aufging und Napa munter aus seiner Box raus schaute, wurden Handys gezückt, Fotos geknipst und gedrängelt, um einen Blick auf den Bären zu erhaschen. Mitten im Trubel hat einer einmal tief und fest durchgeatmet: «Ja, ich bin heute sehr erleichtert» gibt Pascal Jenny, Tourismusdirektor von Arosa, zu. Acht Jahre hat er sich für das Bärenland Arosa eingesetzt, nun freut er sich, dass der erste Bewohner angekommen ist:

Pascal Jenny, Tourismusdirektor Arosa, im Interview.

Monika Fasnacht darf Gotti sein

Dass Monika Fasnachts «Tiergeschichten» dem SRF-Rotstift zum Opfer fallen, braucht die 53-jährige nicht weiter zu stören. Neu hat die Wahl-Bündnerin als Bären-Botschafterin alle Hände voll zu tun. Als eine ihrer ersten Amtshandlungen reiste sie nach Serbien um den Asyl suchenden Bären Napa abzuholen. Im Interview lässt Fasnacht durchblicken, dass sie in ihr Gottenkind Napa bereits total vernarrt ist:

Bären-Gotti Monika Fasnacht im Interview.

Offiziell wird das Bärenland Arosa am 3. August im Beisein von Bundesrätin Doris Leuthard eröffnet. Am Wochenende vom 4. und 5. August ist das Bärenschutzzentrum mit einem Tag der offenen Tür dann für alle zugänglich und bereits im nächsten Frühling sollen Napas erste Bären-Kumpane einziehen.

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