Auf dem Südtessiner Legehennenbetrieb, auf dem die Newcastle-Krankheit ausgebrochen ist, sind am Montag alle Hühner getötet worden. Zudem wurde mit Hilfe von Polizei und Zivilschutz ein Sperr- und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet.
Newcastle-Krankheit
Im Zürich brach im Januar die Newcastle-Krankheit aus.(Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf dem Südtessiner Legehennenbetrieb ist die Newcastle-Krankheit ausgebrochen.
  • Alle Hühner auf dem Hof mussten getötet werden.
  • Für Menschen bestehe wegen dem Seuchenausbruch keine Gefahr.

Im Lauf des Montags wurden unter Aufsicht einer Tierärztin des kantonalen Veterinäramtes die 6000 Hühner eingeschläfert. Das teilte der Tessiner Kantonstierarzt Tullio Vanzetti am Montagnachmittag an einer Medienorientierung mit. Der Hofeigentümer, seine Familie und auch seine Mitarbeiter dürfen den Betrieb seit Freitag nicht mehr verlassen, damit sich die Krankheit nicht weiter verbreiten kann.

Im Sperrgebiet, das sich drei Kilometer um den betreffenden Betrieb bei Pazallo in der Nähe von Lugano erstreckt, sind bis auf weiteres keine Zu- und Wegfahrten erlaubt. Polizei und Zivilschutz kontrollieren ausserdem ein Gebiet von zehn Kilometern Durchmesser um den infizierten Betrieb herum, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Die Einschränkungen werden gemäss Kantonstierarzt mindestens bis Mitte Dezember aufrechterhalten.

Kein Verstoss gegen Tierseuchengesetz

Gemäss den Schilderungen von Kantonstierarzt Vanzetti haben weder der Hofeigentümer noch die Veterinäre und veterinärmedizinischen Institute Fehler begangen. Die Massnahmen seien sachgemäss und rasch eingeleitet worden.Dem Hofeigentümer waren vergangene Woche ein zwanzigprozentiger Rückgang der Legeleistung seiner Hennen aufgefallen. Zudem waren die Eidotter nicht gelb, sondern weiss oder fehlten ganz. Der zugezogene Veterinär sandte Blutproben der Hühner ans veterinärbakteriologische Institut der Universität Zürich, das am Freitag die Diagnose stellte.

1927 entdeckt

Die Newcastle-Krankheit wurde in Europa erstmals 1927 in Newcastle upon Tyne entdeckt. Sie ist eine für Geflügel und andere Vogelarten, die dadurch zum Überträger werden können, hochansteckende Seuche. Die Virenkrankheit wird laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) über die Luft oder durch direkten Kontakt übertragen. Sie kann sich auch indirekt über Personen, Geflügelprodukte oder Eierkartons ausbreiten.

Erkrankte Hühner müssen getötet und keimfrei vernichtet werden. Für Konsumentinnen und Konsumenten besteht hingegen keine Gefahr, wie das Tessiner Kantonslabor am Montag in einem Schreiben an die Medien nochmals versicherte. Bei direktem Kontakt mit infiziertem Material oder Tieren kommt es allenfalls zu einer Bindehautentzündung.

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