Mitten in der Corona-Krise hat Niclas Seitz das Unternehmen Travelcoup gegründet, mit dem er Pauschalreisen im Privatjet anbietet.
Travelcoup Privatjet
Das Start-Up Travelcoup befördert seine Kunden im Privatjet. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schweizer Start-Up bietet Pauschalreisen im Privatjet an.
  • Als erste Destinationen werden Mallorca, Ibiza und Nizza angesteuert.
  • Ökologische Auswirkungen werden hundertprozentig kompensiert.

Die Geschäftsidee von Niclas Seitz (34) klingt einfach. Aber er ist der Erste, dem sie in den Sinn gekommen ist. Exklusive Pauschalreisen im Privatjet an attraktive Feriendestinationen. Das sind momentan Nizza, Mallorca und Ibiza sowie als Städtereise-Angebot Amsterdam.

Niclas Seitz hat dazu Ende Juli 2020 eigens die Travelcoup Schweiz AG mit Sitz in Sarnen gegründet.

«Individualität, Sicherheit und Gesundheit im Kontext von Corona stehen im Mittelpunkt unseres Angebotes namens Travelcoup Deluxe. Dazu kurze Check-in-Zeiten und Service auf höchstem Niveau», sagt Seitz dazu.

Schon am Privatjet-Terminal des Flughafens kommen Reisende in den Genuss des First-Class-Gefühls. Es gibt kaum Wartezeiten und kein Gedränge beim Boarding.

Angeboten wird Travelcoup Deluxe seit November 2020 in der Schweiz, seit Februar 2021 auch in Deutschland. An den Destinationen hat Travelcoup jeweils etwa zehn Hotels sorgfältig ausgesucht: vier Luxushäuser, vier Hotels im Viersterne-Segment und zwei besonders umweltfreundliche.

Die ausgewählten Hotels müssen höchste Hygienestandards gewährleisten.

Travelcoup kompensiert Ausstoss von Treibhausgasen

Dem Thema Umwelt widmet Seitz ein besonderes Augenmerk. Bei der UBS arbeitete er neun Jahre lang in der Abteilung für nachhaltige Investitionen. Und Mallorca nennt er nicht nur wegen der Landschaft, den pittoresken Städtchen und hochstehenden Restaurants als eine seiner Lieblingsdestinationen. Auch die Tatsache, dass die Baleareninsel «ganz offiziell die ökologische Schiene fährt», wertet er positiv.

Was den ökologischen Fussabdruck betrifft, den eine Reise im Privatjet hinterlässt, ist der Unternehmer rigoros. Erstens werden nur die modernsten Flieger eingesetzt, die viel weniger Treibstoff verbrennen als ältere Modelle. Und zweitens wird der Ausstoss von Treibhausgasen konsequent kompensiert.

«Die Kompensation ist in unsere Preise bereits eingerechnet», sagt Seitz. «Unsere Gäste können das nicht wegbedingen.»

Travelcoup Privatjet Essen
Die Passagieren lassen es sich im Privatjet gut gehen (Themenbild). - zVg

Seinen Optimismus, mitten in der Corona-Pandemie ins arg gebeutelte Reisebusiness einzusteigen, begründet der studierte Betriebswirt Seitz wie folgt. «Gerade jetzt braucht die Branche Innovationen. Eine solche ist es, das Ansteckungsrisiko zu minimieren, indem die Kunden höchstens zu acht fliegen statt im vollen Charterflugzeug.»

Übrigens gibt es keine Mindest-Passagierzahl. Unter Umständen fliegt man ganz oder fast allein. Damit wäre dann das Gefühl, wie ein Tycoon oder ein Staatsoberhaupt unterwegs zu sein, vollkommen.

Nachfrage trotz Corona vorhanden

Und wie steht es um die Preise? Können sich nur Superreiche solche Ferien leisten?

Nein, meint Seitz. «Zwar ist das Erlebnis, im Privatjet zu reisen, nicht für die breite Masse gedacht. Aber ich würde sagen, dass der Economy-Plus-Passagier bei uns bestens aufgehoben ist.» Ab etwa 4000 Franken bekommt man zu zweit drei Tage Mallorca inklusive Privatjet, Transfers und Zimmer mit Frühstück.

Niclas Seitz Travelcoup
Travelcoup-Chef Niclas Seitz bleibt trotz Corona optimistisch. - zVg

Niclas Seitz rechnete mit einer längeren Durststrecke zu Beginn des Unternehmens. Jetzt ist er positiv überrascht, denn bereits hat «eine mittlere zweistellige Zahl von Passagieren» gebucht. Dies ohne jede Werbung.

Die Firma hat es sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Destinationen jedes Jahr zu verdoppeln und neue Abflughäfen hinzuzufügen.

Er sei sehr optimistisch, dass sein Geschäft zum Blühen komme, sagt Niclas Seitz. Es werde zwar einige Zeit brauchen, bis der Tourismus sich voll erhole. Aber er sehe absolut keinen Grund, weshalb die Ferienreisen nicht wieder anziehen sollten. Denn «die Menschen brennen darauf, endlich wieder reisen zu können».

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