Antisemitismus-Skandale führten zur Abschaffung des Musikpreises Echo. Nun starten Vertreter der klassischen Musik einen eigenen Preis.
Der Opernsänger Jonas Kaufmann (Kategorie: Bestseller des Jahres) posiert während der Preisverleihung Echo Klassik 2016 mit seinem Preis.
Der Opernsänger Jonas Kaufmann (Kategorie: Bestseller des Jahres) posiert während der Preisverleihung Echo Klassik 2016 mit seinem Preis. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Branche der klassischen Musik in Deutschland startet mit eigenem Musikpreis.
  • Der neue Preis ersetzt den nach Skandalen abgesetzte Echo-Preis.

Nach dem Ende der Echo-Musikpreise geht die Klassik-Branche eigene Wege bei der Würdigung ihrer Talente und Stars. Musikkonzerne, unabhängige Platten-Label, Verlage und Konzertveranstalter wollen am 14. Oktober erstmals den Opus Klassik in Berlin verleihen – unabhängig vom Bundesverband Musikindustrie (BVMI), der bis zuletzt für den Echo in den Sparten Pop, Jazz und Klassik verantwortlich war.

Das ZDF wird die Preisgala aus dem Berliner Konzerthaus am selben Abend ausstrahlen, wie der neugegründete Verein zur Förderung der Klassischen Musik als Veranstalter am Donnerstag mitteilte.

Dem Verein gehören unter anderem die Deutsche Grammophon, Sony Music und Warner Music sowie der Verband der unabhängigen Label CLASS an. Im ersten Jahr sollen Regularien und Jury noch auf den Bestimmungen des inzwischen abgeschafften Echo Klassik beruhen.

Nach dem Antisemitismus-Skandal um Kollegah und Farid Bang hatte der BVMI angesichts harscher Kritik an der Ehrung der beiden Rapper den Echo abgeschafft. Die Rapper hatten den Echo in der Kategorie Hip-Hop/Urban National gewonnen – trotz Textzeilen wie «Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen».

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