Gloria Estefan, Donna Summer und seit Jahren Carole King: Am New Yorker Broadway haben Musicals über erfolgreiche Sängerinnen Hochkonjunktur.
Cher
Cher will im Musical ihren Werdegang vom «Babe» zur «Lady» darstellen. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Cher will ihren Werdegang als Musical im Broadway darstellen.
  • Ihre Karriere dauerte über 50 Jahre.

Eigentlich müsste das doch ein sicherer Hit sein: Die Karriere von Sängerin, Schauspielerin, Mode-Ikone, Unternehmerin und Popkultur-Superstar Cher kommt als Musical an den New Yorker Broadway. Wer das liest, hat sofort Bilder und Songs im Kopf und eine Vorstellung, wie ein solcher Abend aussehen könnte. Eine über 50 Jahre dauernde Karriere hat schliesslich von «I Got You Babe», über den «Shoop Shoop Song» bis hin zu «Strong Enough» jede Menge Melodien geliefert. Und Glitter, krasse Kostüme und eine Spur Trash haben noch in jedes der sogenannten «Jukebox-Musicals» gepasst, die eine Biografie entlang der grössten Hits eines Stars nacherzählen.

Das ist schon viel für ein umkämpftes Genre, das in den vergangenen Jahren am New Yorker Broadway immer mehr Musicals hervorbrachte – das aber kommerziell längst nicht immer funktioniert. «On your Feet» über Gloria Estefan hielt sich immerhin anderthalb Jahre, zieht inzwischen als Tourproduktion durch die USA und kommt 2019 nach London, doch laut Branchenmagazin «Variety» hat es am Broadway nie seine mehreren Millionen Dollar Produktionskosten eingespielt.

Ein Verlustgeschäft ist auch «Summer: The Donna Summer Musical», das Ende des Jahres nach gerade einmal neun Monaten schliessen wird. Deutlich besser läuft es mit mehr als 2 000 Vorstellungen in fünf Jahren für «Beautiful - The Carole King Musical», wohl auch, weil dort der ewige Kreislauf vom Gebrochenwerden und Wiederauferstehen besonders einfühlsam für das vor allem mittelalte weibliche Publikum nacherzählt wird.

Noch ist völlig offen, ob auch für «The Cher Show» Mundpropaganda dafür sorgen wird, dass auch Nicht-Fans anfangen, Tickets zu kaufen. Vor der offiziellen Premiere am Montagabend liefen die am Broadway stets auf mehrere Wochen angesetzten öffentlichen Previews mit rund 70 Prozent verkauftem Haus ziemlich schleppend. Die echte Cher hat ein ums andere Mal ihren Kampfgeist bewiesen, ob aber «The Cher Show» ein kommerzieller Erfolg wird, können erst die nächsten Monate zeigen.

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