Warum Ehen im Alter scheitern: 5 häufige Gründe
Was läuft falsch, wenn Liebe und Vertrautheit jahrzehntelang halten – und dann alles zerbricht und es zur Scheidung kommt?

Nach zahlreichen gemeinsamen Jahren trennen sich immer mehr Paare jenseits der 50 oder 60. Ein Phänomen, das als «graue Scheidung» bekannt ist.
Auch in der Schweiz stieg die Zahl der Scheidungen bei Menschen im Alter in den letzten Jahren kontinuierlich an.
Unzufriedenheit, die über Jahre wächst
Oft sind es nicht die grossen Streitigkeiten, sondern die kleinen Dinge, die Jahr für Jahr an einer Beziehung nagen. Hausarbeit, Kommunikation oder ständige Meinungsverschiedenheiten summieren sich über Jahrzehnte.

Gerade in späteren Lebensjahren, wenn sich Lebensumstände verändern und Paare mehr Zeit für sich haben, werden diese Spannungen deutlicher spürbar. Bei Frauen kann zusätzlich die Menopause zu einer Phase der Selbstreflexion führen.
Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Veränderungen in der Libido verstärken die Wahrnehmung von Ungleichgewichten in der Partnerschaft.
Wiederholte Untreue
Seitensprünge können in langjährigen Partnerschaften zu einer wiederkehrenden Belastung werden, die das Vertrauen nachhaltig zerstört. Viele Paare überlegen im Laufe der Jahre, wie sie die verbleibende gemeinsame Zeit gestalten möchten.
Nach wiederholtem Betrug fragen sich viele, ob sie diese Erfahrung noch einmal durchstehen wollen – und kommen oft zum Schluss: «Jetzt muss es ein Ende haben.»
Gesundheit und Sorge um die Zukunft
Im Alter rücken Gesundheit und Pflege immer stärker in den Vordergrund. Viele Paare fragen sich: «Kann ich meinem Partner im Ernstfall vertrauen?»
Zweifel daran können zum Trennungsgrund werden – besonders wenn Partner in früheren Situationen wie Krankheit wenig Unterstützung gezeigt haben.
Politische und gesellschaftliche Veränderungen
Viele Paare haben ihre Ehe in jungen Jahren geschlossen, als die politischen Ansichten noch ähnlich waren. Mit der Zeit verändern sich Überzeugungen jedoch, und manche merken, dass sie heute andere Prioritäten oder Ansichten vertreten.

Ereignisse wie die Pandemie oder gesellschaftliche Debatten können die eigenen Standpunkte zusätzlich schärfen. Im Ruhestand, wenn mehr Zeit für aktuelle Themen bleibt, zeigt sich, dass die gemeinsame Basis wackelt – und nicht alle Paare können diese Veränderungen akzeptieren.
Die Stille nach dem Auszug der Kinder
Für viele Paare war die Erziehung des Nachwuchses das zentrale Bindeglied. Sobald die Kinder aus dem Haus sind, bleibt oft nur mehr Routine und wenig echte Verbundenheit.
Die gemeinsame Aufgabe fehlt, und viele Ehepaare stellen fest, dass ihre Beziehung eher auf der Elternrolle als auf Liebe basiert. Während einige Paare ihre Ehe neu beleben, scheitern andere daran und spüren die Distanz stärker denn je.







