Liebe

Neurowissenschaft: Was Paare laut Forschung wirklich zusammenhält

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Verliebt wie am ersten Tag zu sein, wer wünscht sich das nicht? Wenn du die Neurochemie verstehst, kannst du genau dieses Gefühl entfachen.

Liebespaar mit Kaffeetassen
Vertrautheit ist schön – bis sie die Spannung frisst. Dabei mischt das Gehirn ordentlich mit, so Neurowissenschaftler. - Depositphotos

So verliebt wie ihr seid, endet der Liebesrausch doch niemals, glaubst du ‒ und dann landest du knallhart auf dem Boden der Tatsachen. Fakt ist: In langjährigen Partnerschaften lässt die Funkenflut nach.

Neuroforscher erklären: Serotonin sorgt für Sicherheit und Vertrauen, Leidenschaft dagegen lebt von Dopamin – dem Botenstoff für Spannung und Neugier.

Wer gezielt etwas Dopamin in eine serotoninbasierte Bindung zurückbringt, belebt die Lust – ohne das Gefühl von Sicherheit zu verlieren.

Stillsein – die leise Kunst der Nähe

Ein Tipp, der simpler nicht sein könnte: Setzt euch Rücken an Rücken, schliesst die Augen und atmet. Diese bewusste Stille synchronisiert Herzschlag und Atmung über den Vaguskreis.

Glückliches Paar, Rücken an Rücken
Ein Nerv als Liebeshelfer: Der Vagus lässt Körper und Herz im Gleichklang schwingen. - Depositphotos

Das nennt sich «physiologische Kohärenz». Ihr reguliert euer Nervensystem und schafft stille Verbundenheit; kein Reden, kein Leisten – nur Spüren.

Küsse, die das Gehirn versteht

Wenn sich Lippen berühren, reagiert das ganze Nervensystem. Denn unsere Lippen sind voller C-Afferenzen – Nerven, die direkt ans emotionale Zentrum funken.

Langsames, achtsames Küssen aktiviert Dopamin und Oxytocin – Lust und Bindung in Reinform. Zwei Minuten täglich genügen, um Nähe wieder fühlbar zu machen.

Priorisiere Nähe statt Organisation

Zusammenleben ist nicht dasselbe wie Nähe. Wenn euer Alltag nur aus To‑do‑Talk besteht, bleibt das Belohnungssystem kalt.

Plant bewusste Auszeiten – Handy weg, Musik an, einfach da sein. So steigt das Oxytocin, das Hormon für Vertrauen und Bindung.

Spiel mit Worten – cleveres Sexting

Flirten ist kein Relikt der Anfangszeit: Schon eine kleine, neckische Nachricht lässt das Dopamin tanzen. Ein «Ich denke an letzte Nacht» reicht, um Vorfreude und Spannung auszulösen

Glückliche Frau am Smartphone
Dopamin steigt nicht erst beim Küssen, sondern schon beim Gedanken daran ‒ zum Beispiel, wenn eine verführerische Nachricht kommt ... - Depositphotos

Wichtig ist Leichtigkeit, kein Druck. Spiel statt Pflicht – das hält euer Begehren lebendig.

Brich Routinen – fütter dein Gehirn mit Neuem

Serotonin liebt bekanntlich Gewohnheit, Dopamin sehnt sich nach Neuem. Kleine Abweichungen vom Alltag sorgen daher für frische Dopaminschübe.

Probiert etwas, das ihr noch nie getan habt – neue Rezepte, spontane Ausflüge, Tanzen im Wohnzimmer. Und ihr müsst euch dafür nicht verbiegen, denn es geht nicht zwangsläufig um Action, sondern um Lebendigkeit und gemeinsame Erlebnisse.

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Kommentare

User #5813 (nicht angemeldet)

Erstaunlich, wenn diese Oberflächlichkeiten die ganzen Erkenntnisse der Neurowissenschaft zum Thema sind! Vielleicht hat der Reiz in einer langen Beziehung sehr viel mehr mit Psychologie und Kultur zu tun als mit Botenstoffen und dem ganzen Kram? Niemand kann mir erzählen, dass wenn 2 sich küssen, die seit 10 Jahren zusammen sind, dass sie ganz wuschig aufeinander werden! :-)

User #2138 (nicht angemeldet)

Meistens, nennt es sich schlicht und einfach; Geld! Was einem zusammen hält! War schon immer so, ist auch heute noch so, und wird in absehbarer Zuckunft auch immer noch so sein!

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