Auch der beste Partner nervt manchmal. 5 praktische Tipps helfen, dass der Beziehungsalltag trotzdem harmonisch bleibt.
Ein glückliches Paar
Ein scheinbar harmonisches Paar. - Unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch in der besten Beziehung sind gelegentliche Spannungen normal.
  • Oft liegt es gar nicht am Partner, sondern an Stress und Überlastung.
  • Schon Kleinigkeiten wie ein freier Abend pro Woche helfen viel.

Auch der beste Partner nervt manchmal, auch die grösste Liebe ist nicht immer perfekt. Der Zürcher Coach und Autor Attila Albert (47) gibt fünf praktische Tipps, damit der Beziehungsalltag trotzdem harmonisch bleibt.

Attilaa Albert
Coach und Autor Attila Albert. - zVg

«Ich liebe meinen Mann. Aber manchmal könnte ich ihn trotzdem zum Mond schiessen!» Viele Frauen haben, wenn sie ehrlich sind, schon ähnliche Gedanken gehabt. Da kann ihr Mann noch so perfekt sein. In manchen Momenten genügt es schon, wenn er wieder so komisch schnauft oder den falschen Film aussucht.

Machen Sie sich keine Illusionen, ihm wird es ähnlich gehen: «Gott, kann meine Frau nerven», denkt er sich vielleicht. Wenn sie ihm beispielsweise wieder einmal etwas sagen will, aber dann doch nicht mit der Sprache rausrückt: «Ich habe nichts! Und wenn doch, müsstest du es wissen, wenn du mich liebst.» Heisst: Gedankenlesen, bitte!

Selbst der beste Partner hat also seine nervigen Seiten. Das hat oft gar nicht so sehr mit ihm zu tun, sondern mit Ihnen selbst. Sie selbst sind vielleicht von der Arbeit gestresst, haben nicht gut geschlafen oder sind in Gedanken woanders. Schon eine lieb gemeinte Umarmung kann da nerven, und Sie finden, dass Ihr Partner Sie doch einfach mal in Frieden lassen sollte. Später ärgern Sie sich über ihn, über sich selbst und über all das, was Sie ursprünglich genervt hat.

Doch das muss nicht sein. Schon kleine Dinge können helfen, dass es zu Hause harmonisch und entspannt zugeht. Hier fünf Tipps, mit denen Sie es sich als Paar schöner machen können.

1. Geben Sie einander Zeit für sich

Selbst in der besten Beziehung benötigt jeder auch Zeit für sich. Formulieren Sie das als liebevolles Geständnis («Ich brauche etwas Zeit für mich»), nicht als persönlichen Vorwurf («Du bist wirklich anstrengend»). Eine gute praktische Lösung: Geben Sie einander je einen Abend pro Woche frei, der andere übernimmt die Kinder.

2. Teilen Sie Aufgaben systematisch auf

Haben Sie das Gefühl, dass die Hausarbeit und Verantwortungen ungleich verteilt sind? Dann schreiben Sie gemeinsam alle Pflichten mit Zeitbedarf in eine Liste und teilen Sie sie neu auf. Ein wichtiger Schritt dabei: Lassen Sie Ihren Partner seine Aufgaben wirklich auch so machen, wie er es für richtig hält. Mischen Sie sich nicht ständig ein.

3. Zu Hause das Handy aus der Hand legen

Auch wenn es schwerfällt: Legen Sie zu Hause das Handy aus der Hand, begrenzen Sie Telefonate, Chats und zielloses Herumsurfen. Gemeinsame produktive Aktivitäten verbinden und sorgen für angenehm entspannte Gespräche. Kochen Sie zum Beispiel zusammen nach einem neuen Rezept und diskutieren danach das Ergebnis.

4. Bewegung reduziert Spannungen

Wenn Sie merken, dass sich Spannungen aufbauen, hilft ein kurzer Spaziergang zusammen, um diese wieder zu senken. Ein Gespräch an der frischen Luft belebt die Gedanken, und die Bewegung baut Stresshormone ab. Für Fortgeschrittene: Gehen Sie als Paar zum Sport. Das bringt nebenbei auch das Sexy-Gefühl von früher zurück.

5. Mehr Komplimente als Kritik

Machen Sie Ihrem Partner fortlaufend Komplimente. Auch Männer hören gern, dass sie gut aussehen, etwas gut gemacht haben oder lustig sind. Sie werden sehen, dass es schon eine Umgewöhnung ist, ungefähr gleich viele nette wie kritische Dinge zu sagen. Besser ist es noch, wenn Komplimente die Regel sind und Kritik die Ausnahme bleibt.

Ein Paar
Komplimente tun der Beziehung gut. - Unsplash

Es braucht Zeit, sich selbst und seine Beziehungen zu verändern. Seien Sie deshalb geduldig mit sich und Ihrem Partner. Ein liebevoller Blick auf die Eigenheiten, die jeder hat, nimmt schon viel Stress aus der Sache. Auch die Überzeugung, dass die meisten Menschen nicht absichtlich oder böswillig etwas falsch machen, hilft.

Erinnern Sie sich an die Zeit, als Sie sich kennengelernt und noch nicht alles zu ernst genommen haben. Diese Einstellung lässt sich wieder beleben und erhalten. Wer aktuell Single ist, kann diese Tipps übrigens auch nutzen – dann für eine gute Beziehung mit sich selbst.

Buchcover von Attila Albert
Das neue Buch von Atilla Albert: «Ich mach da nicht mehr mit: Wie du dich endlich abgrenzt und auch mal die anderen leiden lässt». - zVg

Mehr zum Thema im Buch: „Ich mach da nicht mehr mit“ (192 Seiten, 21.90 Fr.) von Attila Albert, erschienen bei Gräfe und Unzer.

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