Wie du endlich pünktlich Feierabend machst
Feierabend – aber nur noch eben ... Eine Stunde später sitzt du immer noch am Schreibtisch – und fragst dich, wie das schon wieder passieren konnte.

Der Laptop ist schon halb zugeklappt, die Tasche steht bereit. Doch da taucht dieser eine Gedanke auf:
«Ich könnte doch noch schnell die E-Mail beantworten, die vorhin reinkam.» Was harmlos klingt, entwickelt sich zur Dauerschleife.
Experten nennen dieses Muster die «One-More-Thing-Trap» – eine Produktivitätsfalle, die besonders die Spezies Mensch heimsucht und nicht selten im Burn-out endet.
Wenn Produktivität zur Last wird
Diese Arbeitsfalle betrifft Workaholics und vor allem Perfektionisten, die befürchten, wichtige Aufgaben zu übersehen oder Dinge im «unfertigen» Zustand zu lassen. Das Gehirn interpretiert das Aufhören als Scheitern.
Die Folge: Man verfeinert Präsentationen, überarbeitet Texte zum dritten Mal und schiebt eine Aufgabe nach der anderen auf die Liste. Diese Endlosschleife schadet langfristig der Effizienz und dem beruflichen Ansehen.

Kollegen interpretieren das ständige Überziehen nämlich als mangelndes Zeitmanagement – nicht als Engagement.
Warum das Gehirn nicht abschalten will
Das Problem liegt in der Art, wie unser Hirn Aufgaben bewertet. Sobald man eine Tätigkeit beginnt, aktiviert sich ein mentaler Loop, der nach Abschluss verlangt.
Perfektionisten verschärfen diesen Mechanismus, weil sie «gut genug» nicht akzeptieren. Die Angst vor Fehlern treibt sie an, immer noch eine Verbesserung mehr anzubringen.
Dazu kommt der Trugschluss, dass eine weitere Aufgabe «nur fünf Minuten» dauert. In Wahrheit entstehen daraus häufig 30 Minuten oder mehr – inklusive mentalem Stress.
Die besten Strategien gegen das Weiterarbeiten
Setze dir eine feste Abschlusszeit und behandle diese wie einen wichtigen Termin. Schalte 15 Minuten vorher alle Benachrichtigungen aus und erstelle eine Liste für morgen.
Diese simple Routine signalisiert dem Gehirn: Der Arbeitstag endet jetzt.

Priorisiere ausserdem Aufgaben nach tatsächlicher Dringlichkeit, nicht nach gefühlter Wichtigkeit. Was wirklich bis morgen warten kann, gehört auf die Liste für den nächsten Tag – ohne schlechtes Gewissen.
Die Macht kleiner Rituale
Entwickle ein persönliches Feierabend-Ritual: Schreibtisch aufräumen, eine kurze Notiz für morgen oder den Computer herunterfahren mit einem bewussten Klick.
Solche Handlungen schaffen mentale Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Kommuniziere deine Verfügbarkeit auch nach aussen. Informiere Kollegen über deine Arbeitszeiten und halte diese konsequent ein.
Wer still mehr Arbeit übernimmt, signalisiert Kapazität und lädt zu Überlastung ein. Klare Grenzen schützen nicht nur deine Ressourcen, sondern auch deine Glaubwürdigkeit als Führungskraft oder Teammitglied.






