Verletzungen und Missverständnissen bringt das Leben mit sich. Was uns hier enorm helfen kann, ist die Kunst des Verzeihens. Warum das so ist.
Pärchen umarmt sich.
Verzeihen ist scheinbar nicht einfach - und dann doch eine grosse Erleichterung. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Verzeihen ist auf den ersten Blick zunächst etwas, was schwerfällt.
  • Doch der Akt befreit den Geist von negativen Emotionen und tut der Seele gut.
  • Verzeihen bedeutet nicht, das Verhalten anderer gutzuheissen, sondern sich zu befreien.
Ad

Jeder kennt es: Ein Mensch hat uns verletzt. Mit Worten, mit Taten – mit einem Verhalten, das unverzeihlich erscheint. Doch je unerbittlicher wir uns zeigen, desto grösser wird der Groll, der uns das eigene Leben schwermacht.

Durchs Verzeihen verlagert sich der Fokus

Ohne Frage: Verzeihen ist keine leichte Aufgabe. Es erfordert Mut, Selbstreflexion und eine tiefgreifende Bereitschaft, über Schmerz und Enttäuschungen hinwegzusehen.

Doch warum ist Verzeihen so wichtig? Und was gewinnen wir, wenn wir diesen schwierigen, aber lohnenswerten Weg wählen?

Pärchen im Versöhnungsgespräch
Verzeihen bedeutet auch, über seinen eigenen Schatten zu springen. - Depositphotos

Die Bedeutung des Verzeihens geht über die Grenzen des persönlichen Wohlbefindens hinaus. Indem wir anderen vergeben, befreien wir uns selbst von der Last der Wut und des Grolls. Die negativen Emotionen, die uns belasten, lösen sich durch den Akt des Verzeihens allmählich auf.

Andere Gefühle bekommen Raum

Stattdessen werden sie ersetzt durch ein Gefühl der inneren Ruhe und des Friedens. Diese Entlastung ermöglicht es uns, unsere Energien auf konstruktivere Weise einzusetzen und unser Leben in positiverer Weise zu gestalten.

Darüber hinaus stärkt Verzeihen unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Es schafft eine Atmosphäre des Vertrauens, der Offenheit und des Respekts. So kann es uns gelingen, eine tiefere Verbindung zu anderen aufzubauen.

Denn wenn wir vergeben, zeigen wir damit auch unsere eigene Menschlichkeit und unsere Fähigkeit zur Empathie. Eben das stärkt wiederum das Vertrauen und die Verbundenheit in unseren Beziehungen.

Heilungsprozess für uns selbst

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Verzeihens ist die heilende Kraft. Alte Wunden können heilen, zerbrochene Bindungen lassen sich reparieren, Konflikte beilegen. Das macht Platz für einen Neuanfang, sowohl für uns selbst als auch für diejenigen, denen wir vergeben.

Pärchen hält Händchen.
Letztlich ist Verzeihen eine Sache, die wir für uns selbst tun sollten. - Depositphotos

Dieser Prozess des Heilens und Wiederverbindens kann tiefgreifende Auswirkungen auf unser psychisches und emotionales Wohlbefinden haben. Die Vergangenheit loszulassen, ist für viele ein regelrechter Befreiungsschlag. Meist gelingt es uns erst ohne diesen Ballast, zuversichtlich nach vorne zu schauen.

Selbstliebe statt Groll und Hass

Zu guter Letzt geht es beim Verzeihen gar nicht so sehr um die anderen, sondern auch um uns selbst. Verzeihen ist ein Akt der Selbstliebe und Selbstachtung. Geben wir uns die Erlaubnis, anderen zu vergeben, zeigen wir uns auch selbst Mitgefühl und Güte.

Wir erkennen damit an, dass wir es verdienen, frei von Groll und Negativität zu leben. Und geben so unserem Glück (mehr) Raum.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KunstHass