In manchen Unternehmen hat die Arbeitskultur negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Kann man sich gegen eine vergiftete Atmosphäre schützen?
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Vergiftet sich die Stimmung am Arbeitsplatz, spricht man auch von einem toxischen Arbeitsumfeld oder -klima. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bestimmte Warnsignale zeigen an, dass am Arbeitsplatz ein toxisches Klima herrscht.
  • Dazu gehören chronische Team-Überlastung, fehlende Wertschätzung und stete Unsicherheit.
  • Wer solche Umstände erlebt, sollte zu seinem eigenen Besten unbedingt aktiv werden.

«Toxisch» hat als Schlagwort zuletzt viele Diskussionen geprägt. Auch am Arbeitsplatz können schlechte Arbeitsbedingungen zu einem vergifteten Klima führen.

Mit Folgen für die psychische und physische Gesundheit der Beschäftigten.

Aber: Wie erkennt man toxische Strukturen überhaupt? Annina Hering, promovierte Sozialwissenschaftlerin und Arbeitsmarktexpertin, rät Beschäftigten, auf bestimmte Warnsignale zu achten.

Dazu gehört zum Beispiel die chronische Überlastung im Team, weil der Arbeitgeber systematisch mit zu wenig Arbeitskräften plant.

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Ist der emotionale Druck im Job enorm hoch, leiden Beschäftigte schnell unter dem schlechten Betriebsklima. - Christin Klose/dpa-tmn

Auch hoher emotionaler Druck, der mit offenen Drohungen und Sanktionen sowie ausgeprägten Hierarchien und Kontrollen einhergeht, ist ein Signal, das Beschäftigte hellhörig werden lassen sollte.

In toxischen Unternehmenskulturen mangelt es nicht zuletzt regelmässig an Wertschätzung und einem Gefühl der Sicherheit.

Aktiv werden und Verbündete finden

Und was tun, wenn einem das alles bekannt vorkommt? «Wenn ich die Unzufriedenheit über meinen Arbeitsplatz regelmässig mit nach Hause nehme, dann ist es Zeit, etwas zu unternehmen», sagt Annina Hering.

Wichtig sei, die «toxische Quelle» zu verorten und zu prüfen, ob es sich um ein strukturelles Problem oder das Verhalten einer einzelnen Person handelt. Hering rät, sich Verbündete zu suchen und Veränderungen gemeinsam anzustossen.

«Gleichzeitig sollte man realistisch bleiben», sagt die Ökonomin. Es sei leichter, auf das problematische Verhalten einer einzelnen Person einzuwirken als bestehende toxische Strukturen zu verändern.

Und nicht jeder habe den «langen Atem, um strukturelle Veränderungen durchzukämpfen». Alternativ bleibe häufig nur der Jobwechsel.

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