Informationskompetenz: Angstmacherei ist eine Manipulationstechnik, bei der Angst eingesetzt wird, um Menschen zu bestimmten Handlungen zu bewegen.
Informationskompetenz
Die Angstmacherei zählt zu den gängigen Manipulations-Techniken. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Angstmacherei nutzt Angst, um Menschen zu bestimmten Handlungen zu bewegen.
  • In der Politik wird Angstmacherei bewusst eingesetzt, um Wählerstimmen zu gewinnen.
  • Kritisches Denken spielt eine zentrale Rolle im Umgang mit Angstmacherei.

Angstmacherei ist eine Manipulationstechnik, die oft in der Politik eingesetzt wird, um Wählerstimmen zu gewinnen. Dabei wird bewusst ein Gefühl der Angst oder Beunruhigung bei den Menschen erzeugt. Angstmacherei kann sehr wirksam sein, Menschen zum Handeln zu bewegen, ist aber oft irreführend und unethisch. Es geht darum, ein Gefühl der Angst oder des Unbehagens über ein bestimmtes Thema oder Problem zu erzeugen. Mit kritischem Denken und Informationskompetenz kann man sich dagegen wappnen.

Taktiken der Angstmacherei

Die Manipulationstechnik der Angstmacherei greift auf verschiedene Taktiken zurück, um ihr Ziel zu erreichen. So werden bei der Panikmache oft Informationen hervorgehoben, um eine bestimmte Sichtweise zu betonen. Gerne wird auch die Schwere oder Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines bestimmten Problems übertrieben. Dies kann bei den Menschen ein Gefühl der Beunruhigung oder Angst hervorrufen, das genutzt werden kann, um sie zu einer bestimmten Handlung zu bewegen.

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Auch im Diskurs rund um Beznau wird Angsmacherei eingesetzt: Befürworter des Atomkraftwerkes machen sich die Angst vor einer Stromlücke zunutze. - zVg

Oft wird auch auf eine sogenannte «falsche Dichotomie» zurückgegriffen. Dabei wird den Menschen vorgegaukelt, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, von denen eine schlecht oder gefährlich ist. Jedermann wird dann die andere angebotene Option wählen wollen, obwohl diese nicht unbedingt die beste Option ist. Schliesslich beinhaltet die Manipulationstechnik der Angstmacherei oft einen emotionalen Appell. Dabei werden die Menschen ermutigt, auf der Grundlage ihrer Emotionen und nicht auf der Grundlage rationalen Denkens zu handeln.

Beispiele

Während der Präsidentschaftswahlen 2020 in den USA haben beide damaligen Kandidaten mit einer Taktik der Angstmacherei um Wähler geworben. Donald Trump griff schon im Wahlkampf 2016 erfolgreich darauf zurück. So sprach er häufig über die illegale Einwanderung und zeichnete das Bild eines Landes, das von Kriminellen überrannt wird.

Einige Politiker versuchen mit Angstmacherei, Massnahmen gegen den Klimawandel zu verhindern. Sie argumentieren, dass die Kosten für ein Eingreifen exorbitant hoch sind. Damit suggerieren sie, dass die wahre Gefahr in einer Überreaktion auf den Klimawandel liegt. In der Schweiz wird zudem oft Angst mit der «Stromlücke» geschürt. Dies schafft ein Gefühl der Angst in der Öffentlichkeit und macht es schwierig, einen Konsens zur Bekämpfung des Klimawandels zu finden.

Ganz ähnlich argumentierten Massnahmengegner in der Pandemie, indem sie ein Szenario einer «Corona-Diktatur» an die Wand malten. Eine masslose Übertreibung, die die Grundlage zur Legitimation des Widerstandes gegen die Umsetzung der Massnahmen geben sollte.

Mit kritischem Denken gegen die Angstmacherei

Kritisches Denken und Informationskompetenz sind zentral im Kampf gegen die Angstmacherei. Wenn man mit Informationen konfrontiert wird, die Ängste auslösen sollen, ist es zentral, die Beweise zu hinterfragen. Suchen Sie nach Daten und Forschungsergebnissen, die die Behauptungen unterstützen oder widerlegen. Dabei darf man sich nie auf eine einzige Quelle verlassen. Es ist wichtig, mehrere Quellen zu überprüfen, um sich ein vollständiges Bild zum Thema zu machen.

Es ist auch immer wichtig, die vorgelegten Daten kritisch zu analysieren. Vor allem ist der Kontext zu berücksichtigen, in dem die Daten gesammelt wurden und ob sie zuverlässig und unvoreingenommen sind. Man soll zudem unbedingt nach alternativen Erklärungen suchen. Angstmacherei appelliert zudem oft eher an die Gefühle als an das rationale Denken. Es ist daher wichtig, sich der Thematik möglichst argumentativ und rational zu nähern. Emotionen sollte man immer zurückstellen.

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