6 Gründe, warum Nein sagen so schwerfällt

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Viele Menschen sagen Ja, obwohl sie lieber Nein sagen würden. Diese sechs Gründe zeigen, warum das Ablehnen oft zur Herausforderung wird.

Überforderung, Frau mit Kopfschmerzen
Ein klares Nein schützt vor Überforderung, doch oft fällt es schwer, es auszusprechen. - Depositphotos

Wer im Alltag oder im Job um Hilfe gebeten wird, stimmt häufig reflexartig zu. Hinter dieser scheinbaren Hilfsbereitschaft verbergen sich oft tiefere Motive.

Warum fällt es so schwer, Grenzen zu setzen und für die eigenen Bedürfnisse einzustehen? Hier die wichtigsten Gründe.

1. Wunsch nach Anerkennung und Engagement

Viele möchten zeigen, dass sie engagiert und hilfsbereit sind. Besonders in neuen Teams oder bei anspruchsvollen Aufgaben wächst der Druck, sich als wertvolles Mitglied zu beweisen.

Mitarbeiter, Kollegen im Büro
Auch ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung kann dazu führen, eigene Grenzen zu überschreiten, etwa im Job. - Depositphotos

Wer immer Ja sagt, verliert jedoch schnell die eigenen Prioritäten aus dem Blick und riskiert Überforderung.

2. Angst um die eigenen Chancen

Ein Nein wird oft als Risiko wahrgenommen, weil es den Eindruck von mangelnder Teamfähigkeit hinterlassen könnte. Gerade im Kontakt mit Vorgesetzten oder wichtigen Kollegen steht die Sorge im Raum, als unkooperativ zu gelten.

Dabei ist ein respektvolles Nein oft Ausdruck von Selbstbewusstsein und Klarheit.

3. Automatisches Ja-Sagen

Manche Menschen denken gar nicht darüber nach, ob sie eine Bitte ablehnen sollten. Sie sagen aus Gewohnheit Ja, geprägt durch Erziehung oder kulturelle Erwartungen.

Aber: Wer immer zustimmt, überschreitet häufig die eigenen Grenzen und vernachlässigt sich selbst.

4. Wunsch, als Teamplayer zu gelten

Hilfsbereitschaft wird geschätzt, doch sie hat ihre Grenzen. Denn: Wer immer nur anderen hilft, vernachlässigt eigene Aufgaben.

Deshalb gilt: Wahre Teamplayer erkennen, wann Unterstützung sinnvoll ist – und wann ein Nein angebracht ist, um die eigene Leistungsfähigkeit zu sichern.

5. Angst vor Ablehnung

Viele fürchten, durch ein Nein Sympathien zu verlieren. Die Sorge, weniger gemocht oder akzeptiert zu werden, beeinflusst das Verhalten oft stärker als rationale Argumente.

Mann mit erhobenen Händen
Übung macht den Meister: Je öfter man ein Nein ausspricht, desto leichter fällt es mit der Zeit. - Depositphotos

Doch wer ehrlich kommuniziert, gewinnt meist langfristig an Respekt und Vertrauen.

6. Schuldgefühle nach dem Nein

Nach einer Absage werden viele Menschen von Schuldgefühlen geplagt. Sie zweifeln an ihrer Entscheidung und fühlen sich schlecht. Dabei ist es legitim, eigene Bedürfnisse zu schützen und Prioritäten zu setzen.

Das Wichtigste: Ein bewusstes Nein ist kein Zeichen von Egoismus, sondern von Selbstfürsorge.

So gelingt das Nein sagen im Alltag

Formuliere dein Nein klar und freundlich, ohne um den heissen Brei zu reden. Bleibe bei deiner Entscheidung und lasse dich nicht zu einer schnellen Zusage drängen.

Wenn nötig, begründe dein Nein ehrlich, aber kurz – lange Erklärungen wirken oft unsicher. Du kannst Alternativen anbieten, etwa einen anderen Zeitpunkt oder eine andere Form der Unterstützung.

Übe das Nein sagen zudem in alltäglichen Situationen, um selbstsicherer zu werden. Denke daran: Ein respektvolles Nein schützt deine Grenzen und wird von anderen meist akzeptiert.

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Kommentare

User #5037 (nicht angemeldet)

Deshalb haben sich so viele Impfen lassen, Schwarmverhalten weil Angst vor sozialer Ausgrenzung?🙄

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