Die Schweiz, das Geld und seine Finanzen – das ist eine lange Geschichte. Entsprechend gross ist die Auswahl an Redewendungen.
Finanzen
Redewendungen gibt es in der Schweiz einige, die auch in anderen Ländern verbreitet sind. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige Redewendungen wurden schon in der Antike geprägt.
  • Andere Redewendungen gibt es in zahlreichen regionalen Varianten.
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Laut «Global Wealth Report 2022» verfügen die Schweizer über das weltweit grösste Durchschnittsvermögen. Anders gesagt: Zumindest theoretisch hat jeder Schweizer einen Batzen Geld auf dem Konto.

Der in allen deutschsprachigen Ländern verwendete Ausdruck Batzen ist tatsächlich ein Urschweizer Begriff. Es handelt sich um eine Münze, die ab 1492 zuerst in Bern geprägt wurde. Der Name leitet sich vermutlich vom Dialekt für «Klumpen» ab. Eine andere Erklärung sieht das Berner Wappentier, den Bär (Betz), als Namensgeber.

Redewendungen zum Geld und Finanzen im Schweizerdeutsch

Wer tatsächlich so viel Geld (Finanzen) auf dem Konto hat, dem wird gesagt, dass er «Gäld wie Heu het». Dieser Ausdruck spielt auf die frühere Bedeutung von Heu in der Landwirtschaft an. Ohne dieses konnten Bauern ihre Tiere nicht durch die langen kalten Winter bringen.

Schweizer Franken
Der Schweizer Franken ist die offizielle Währung der Schweizerischen Eidgenossenschaft und des Fürstentums Liechtenstein. - Pixabay

Bekannt ist ausserdem, dass nichts von nichts kommt, oder wie der Volksmund weiss: «Bi de Riche lernt me spare». Dies ist eine Abwandlung der hochdeutschen Weisheit, dass die Reichen ihr Geld nicht vom Ausgeben haben.

Der Rappen als Taufpate

Das Geld spielt auch bei einer anderen regionalen Redewendung eine Rolle. «Chasch nid de Füfer und’s Weggli ha», sagt der Schweiz bei schweren Entscheidungen zwischen zwei Dingen. Auf Hochdeutsch: Du kannst nicht die Fünf-Rappen-Münze und das Brötchen haben. Bekannt ist dieser Spruch auch in der englischen Sprache als «You can’t have your cake and eat it».

Finanzen
Auch in Deutschland und Österreich sind einige Schweizer Redewendungen aus der Welt der Finanzen bekannt. - Pixabay

Die Weisheit der alten Römer über ihre Finanzen

Interessant ist, wie viele Redewendungen schon seit vielen Jahrhunderten existieren. Auch im «Blog des Schweizer Nationalmuseums» nachzulesen. Eine ist sogar aus dem alten Rom überliefert.

Kaiser Vespasian, der von 69 bis 79 n.Chr. regierte, hatte eine Gebühr für die Benutzung der öffentlichen Latrinen in Rom eingeführt. Er bezeichnete sie als sogenannte Urinsteuer.

Zahlungsmittel
Die römische Währung umfasst alle Zahlungsmittel, die im antiken römischen Reich verwendet wurden. - Pixaby

Als sich sein Sohn Titus über den Gestank beschwerte, hielt ihm Vespasian eine Handvoll Münzen unter die Nase. Er kommentierte: «Pecunia non olet.» Auf Deutsch: «Geld stinkt nicht.» Ein Ausdruck, der bis heute verwendet wird, wenn Geld aus fragwürdigen Quellen stammt.

Kannten Sie alle Redewendungen?

Finanzen: Geld im Mittelalter

Aus dem Mittelalter kommt die Redewendung das Geld zum Fenster hinauswerfen. Dies taten die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches nämlich wortwörtlich. Sie warfen aus einem Fenster Münzen zum wartenden Volk hinunter.

Mittelalter
Auch aus dem Mittelalter kommen einige Redewendungen. - Pixabay

Wer ordentlich Geld ausgibt, der wirft es nicht nur aus dem Fenster, sondern haut es auch auf den Kopf. Auch diese Redewendung hat alte Wurzeln.

Münzen zeigten früher auf einer Seite den Wert als Zahl und auf der anderen Seite die jeweiligen Herrscher. Bezahlt wurde mit der Zahl nach oben, um den Wert sofort erkennen zu können.

Das Geld wurde also auf den Kopf gehauen – bevorzugt in Wirtschaften.

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