So erkennen Sie einen Proteinmangel
Eisen, Magnesium oder doch Proteine? Aufschluss über einen Nährstoffmangel gibt meistens nicht nur ein Symptom. Ein ganzheitlicher Blick ist gefragt.

Das Wichtigste in Kürze
- Erschöpfung, Infektionsanfälligkeit und Depression können Hinweise auf Proteinmangel sein.
- Ein Blick auf die eigene Ernährung und Lebensumstände kann Diagnose-Sicherheit geben.
Sie sind nur eben noch eine Runde mit dem Hund gelaufen und fallen am Abend ins Bett, als hätten Sie für einen Marathon trainiert? Sie fürchten jetzt schon den Winter, weil er für Sie synonym ist mit endlosen Erkältungen? Sie leiden manchmal unter Depressionen – aber nur manchmal?
Jedes dieser Anzeichen, kann ein Hinweis auf den Mangel eines spezifischen Elements in Ihrer Ernährung sein: Proteine nämlich.

Proteine füllen die Muskeln nach einer Anstrengung mit neuer Energie. Im Immunsystem neutralisieren sie in Form von Antikörpern krankheitserregende Bakterien und Viren. Und ein spezielles Protein im Kopf, das sogenannte p11, ist entscheidend daran beteiligt, dass das sogenannte Glückshormon Serotonin munter durch den Körper zieht.
Nun kann extreme Erschöpfung oder ein Hang zu Erkältungen im Allgemeinen viele Ursachen haben. Dass tatsächlich fehlene Proteine als Ursache in Frage kommen, können Sie ahnen, wenn Sie folgende Umstände in Ihrem Leben einer ehrlichen Prüfung unterziehen.
1. Gründlicher Ernährungs-Check
Machen Sie einen Ernährungscheck. Nehmen Sie proteinreiche Nahrung zu sich? Essen Sie eher ausgewogen oder unausgewogen? Meiden Sie bestimmte Lebensmittel – sind darunter vielleicht Protein-Träger?
2. Pflanzliches Eiweiss: Einfach oder kominiert?
Sind Sie Vegetarier oder Veganer, haben Sie bei der vorigen Frage schon mit Ja geantwortet: Sie meiden bestimmte Lebensmittel, und ganz klar solche, die starkes, tierisches Eiweiss enthalten.
Für den Ernährungs-Check heisst das: Greifen Sie bewusst zu proteinreichen pflanzlichen Lebensmitteln oder essen Sie einfach ohne Fleisch? Verabscheuen Sie Bohnen oder sind Hülsenfrüchte ein Bestandteil Ihrer Ernährung?
Wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, sollte sich diese Fragen bewusst stellen. Suchen Sie einen proteinreichen Ersatz für Fleisch und Milchprodukte. Dazu zählen Tofu, Seitan, Kichererbsen, Bohnen und diverse Gemüsesorten wie Broccoli, Champignons oder Spinat.
3. Ihre Lebenssituation
In bestimmten Lebensumständen braucht Ihr Körper mehr Eiweiss, als Sie es sonst von sich gewohnt sind. Sie sind aus dem Erdgeschoss ins vierte Stockwerk umgezogen, in das Sie Ihr Velo täglich schleppen, Sie pflegen den Windhund Ihrer Nachbarin, Sie müssen die neuen Klamotten auch mal zum Training bringen – all das verlangt Ihnen mehr Proteine ab.
Und wer regelmässig Sport betreibt, sollte besonders auf eine genügend hohe Proteinzufuhr achten.

Symptome erkennen
Es sind selten einzelne Symptome allein, die Ihnen zeigen: Achtung, Ihre Ernährung enthält zu wenig Proteine.
Eine Proteinunterversorgung kann sich im äusseren Erscheinungsbild zeigen: Brüchige Nägel, dünnes Haar und schlechtes Hautbild können darauf hinweisen. Aber auch Müdigkeit, Schlappheit und ein gestörter Schlafrhythmus sind Symptome. Zudem kann es zu Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme kommen, denn bei zu wenig Eiweiss kann es zu Heisshungerattacken kommen.
Da die Symptome nicht eindeutig sind, sollten Sie immer zugleich einen Blick auf die Ernährung werfen und sich die oben genannten Fragen stellen. Erkennen Sie eigene Muster?
Da sollten Sie eins und eins zusammenzählen und am besten gleich zwei Eier in die Pfanne schlagen. Hafer dazu, Sonnenblumenkerne drauf, fertig ist der Protein- und Gute-Laune-Booster!