Nach vielen Jahren im Abseits feiert Bärlauch seit einigen Jahre ein Comeback. Das Gemüse schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch sehr gesund.
Bärlauch
Wilder Bärlauch im Wald. - depositphotos
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bärlauch gehört zur Gruppe der Lauchgewächse.
  • Beliebt ist er vor allem aufgrund des knoblauchähnlichen Geschmacks.
  • Er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Folsäure.

Bärlauch gehörte früher gemeinsam mit Schnittlauch und Zwiebeln zu den am weitesten verbreiteten Gemüsesorten der heimischen Küche.

Er wächst wild in Wälder, Auen und am Rande von Bächen und Flüssen. Lange Zeit war er fast in Vergessenheit geraten, doch mit dem steigenden Interesse an regionalen Lebensmitteln erlebt er eine Renaissance.

Bärlauch: Wildernte im Frühling

Viele Menschen zieht es im Frühling wieder in die Wälder, wo der Bärlauch zu den frühen Pflanzen gehört. Er breitet sich oft in Form riesiger Teppiche am Waldboden aus.

Bärlauch
Wilder Bärlauch im Wald. - depositphotos

Das Zeitfenster für die Wildernte ist jedoch eng. Sobald er zu blühen beginnt, verliert er sein Aroma. Geerntet wird das zarte Grün am besten in der Zeit von Ende März bis Mitte April.

Der Name Bärlauch stammt übrigens daher, dass Bären ihn nach dem Winterschlaf gerne als erste Mahlzeit verzehrten.

Aber Vorsicht: Zur gleichen Zeit wachsen auch Maiglöckchen und Herbstzeitlose, die dem Bärlauch sehr ähnlich sehen. Sie sind jedoch giftig.

Bärlauch
Das Maiglöckchen wird oft mit Bärlauch verwechselt. - depositphotos

Werden die Blätter verwechselt, droht mindestens ordentliches Bauchgrimmen. Als Test sollten Wildsammler ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben: Riecht es nach Knoblauch, handelt es sich um die beliebte Pflanze. Alternativ kann er natürlich auch in Supermärkten erworben werden.

Der Bärlauch als Vitaminbombe

Der hohe Nährstoffreichtum machte den Bärlauch schon vor Jahrhunderten zu einer beliebten Gemüsepflanze. 100 Gramm enthalten nicht weniger als 150 Milligramm Vitamin C.

Diese verleihen dem Immunsystem einen ordentlichen Schwung. Dazu ist er reich an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor. Interessant nicht nur für Schwangere ist der hohe Gehalt an Folsäure.

Bärlauch
Ein Baguette mit Bärlauchpesto. - depositphotos

Zugleich ist das Gewächs mit nur 19 Kalorien auf 100 Gramm ausgesprochen kalorienarm und gesund. In der Naturheilkunde wird Bärlauch unter anderem als natürlicher Blutdrucksenker verwendet. Dazu lindert er rheumatische Beschwerden und regt die Verdauung an.

Schon Karl der Grosse liess ihn im 9. Jahrhundert als Nutzpflanze anbauen. Die moderne Forschung hat noch viele weitere positive Eigenschaften entdeckt.

So enthält er schwefelhaltige Verbindungen, sogenannten Sulfide, wie Allicin. Dieses wirkt entzündungshemmend und soll den Cholesterinspiegel senken.

Nicht zuletzt ist Bärlauch ein probates Mittel bei Blähungen, Krämpfen und anderen Magen-Darm-Beschwerden.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Bärlauch

Die zarten Blätter des frisch gepflückten Bärlauchs lassen sich am besten zu einem Salat verarbeiten. Dazu kann er klein geschnitten in Frühstücksquark eingerührt oder zu einem Pesto verarbeitet werden.

Als gekochte Gemüsebeilage ist Bärlauch dagegen nicht zu empfehlen, da er beim Erhitzen sein köstliches Aroma verliert.

Bärlauch
Bärlauch Suppe. - depositphotos

Auch Trocknen ist nicht sinnvoll. Wer Bärlauch nach der kurzen Saison im Frühling haltbar machen möchte, kann ihn zu einer Pesto-Crème verarbeiten und diese einfrieren. Ebenso als Zutat zu fermentiertem Kimchi nach koreanischem Vorbild ist er geeignet.

Knoblauchgenuss ohne Reue

Bärlauch ist eng mit Knoblauch verwandt und schmeckt ähnlich. Allerdings ist nach dem Verzehr von Bärlauch normalerweise keine Knoblauchfahne zu erwarten. Dazu müssten schon sehr grosse Portionen vertilgt werden.

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