Suchtkranken sind weit verbreitet und leider gibt es kein Geheimrezept dagegen. Doch Mediation kann dabei helfen, suchtfrei zu werden.
Meditation
Meditation kann gegen Suchtkrankheiten helfen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Menschen kämpfen mit verschiedenen Süchten.
  • Die meisten Süchte sind eine Ersatzbefriedigung und Kompensation von Schmerz und Leere.
  • Meditation hilft dabei, Selbstliebe zu üben und Süchte endgültig loszuwerden.
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Suchtkrankheiten werden immer häufiger und Schätzungen gehen davon aus, dass rund 250'000 Menschen in der Schweiz alkoholabhängig sind. Schätzungsweise knapp 40'000 Personen nehmen Beratung oder Behandlung wegen einer Suchtproblematik in Anspruch.

Egal, ob Alkohol, Drogen, Essstörungen oder Kaufsucht – bei Süchten handelt es sich immer um eine Ersatzbefriedigung und jede Substanz ist eine Kompensierung von Schmerz und Leere. Oft sind diese auf eine Erfahrung in der Kindheit und der Jugend oder einen Mangel an Selbstliebe zurückzuführen.

Die gute Nachricht ist: Es gibt Wege aus der Sucht. Der Weg ist weder einfach noch schnell und Abkürzungen gibt es keine. Aber mit Geduld, Disziplin und der richtigen Hilfe, ist es schaffbar und ein Leben ohne Zwänge und Süchte möglich.

Wir stellen Ihnen mit der Technik der Meditation eine Möglichkeit vor, die Ihnen helfen kann, den Süchten auf den Grund zu gehen – und sie zu lösen. Wichtig: Suchen Sie sich bei einer ernsthaften Sucht immer professionelle Hilfe. Meditation kann Ihnen begleitend im Heilungsprozess helfen.

Meditation kann helfen, Süchte zu besiegen

Jeder Mensch erlebt seine Sucht und den Erholungsprozess anders. Ist der Ursprung mangelnde Selbstliebe, kann Meditation helfen, sich selbst anzunehmen und wieder zu spüren. Wer das schafft, wird merken, dass die aufgebaute Selbstliebe die Sucht ersetzt.

Frau macht Yoga im tropischen Dschungel.
Wenn es akut wird, kann ein Meditations-Retreat Wunder wirken. - Depositphotos

Die Leere, die viele Suchtpatienten empfinden, stammt aus einem Mangel. Das Ziel der Meditation (und der Suchttherapie) ist es, diesen Mangel aus einem selbst heraus zu füllen. Nur dann wird die Sucht nicht durch eine neue ersetzt.

Es gilt das Problem an der Wurzel zu erfassen und die innere Leere mit dem einzigen zu füllen, das nachhaltigen Bestand hat und immer währt: dem Selbst.

Oftmals hilft eine Reise und Therapie in einem guten Wellnessresort, um den ersten Anstoss zu geben. Weitermachen müssen Sie aber dennoch, mit einem Urlaub ist es leider meist nicht getan.

Diese Übungen helfen dabei

Wenn Sie Ihre Meditationsreise beginnen, ist es wichtig, sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Versuchen Sie nicht, sich sofort in eine tiefe Meditation zu zwingen.

Es geht am Anfang zunächst darum, den Kontakt zu sich selbst wieder aufzunehmen und den Blick nach Innen zu richten anstelle auf die eigenen Gedanken. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem und stellen sich vor, wie dieser Ihre Zellen mit neuer, positiver Energie versorgt.

Meditieren Sie auf Selbstliebe hin und versuchen Sie diese in Ihrem Körper mit der Atmung auszubreiten, bis Sie sie ganz erfüllt. Diese Herzensmeditation können Sie mehrfach am Tag für wenige Minuten machen und langsam steigern. Prüfen Sie danach, ob sich der Suchtdruck ein wenig gelegt hat.

Wann und wo Sie am besten Meditieren

Meditation muss keine grosse Menge an Zeit oder emotionale Intensität in Anspruch nehmen. Sie können Meditation praktizieren, indem Sie einfach in einem ruhigen Raum sitzen und tief atmen, sich auf Ihren Körper und Ihre Gedanken konzentrieren und sie beobachten.

Ein ruhiger und beruhigender Raum zum Meditieren wird Ihnen helfen, die beste Meditationserfahrung zu machen. Das Meditieren am selben Ort jeden Tag oder sogar das Erstellen Ihres eigenen persönlichen Meditationsbereichs kann Ihnen Frieden geben, besonders wenn es eine Umgebung ist, die Sie tröstet und beruhigt.

Frau meditiert im Sonnenlicht.
Meditation kann helfen, Süchte zu heilen. - Depositphotos

Wem es hilft, Routine im Leben zu haben, sollte sich einen festen Zeitplan festlegen. Dies könnte zu einer bestimmten Tageszeit oder nach einem täglichen Ereignis sein, wie nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen.

Weitere Vorteile von Meditation in der Suchttherapie

Ein bemerkenswerter Vorteil der Meditation besteht darin, bei der Stressreduzierung zu helfen. Menschen, die sich von einer Sucht erholen, können aufgrund der Veränderungen in ihrem Lebensstil und der Herausforderungen der Nüchternheit erhöhten Stress und Angst erleben.

Meditation kann dabei helfen, den Geist zu beruhigen und Raum zu schaffen, um sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Dies kann besonders hilfreich sein, um Auslöser und Verlangen zu bewältigen.

Frau trinkt Rotwein
Wer meditiert könnte spüren, wie seine Gelüste sofort schwächer werden. - Depositphotos.

Meditation hilft auch dabei, die Perspektive zu erweitern, indem sie es Ihnen ermöglicht, Ihre Gedanken und Gefühle aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Dies kann Ihnen helfen, «aus Ihrem Kopf herauszukommen» und Ihre Erfahrungen durch eine umfassendere und empathischere Brille zu betrachten.

Machen Sie sich bloss keinen Stress!

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Geist während der Meditation wandert, machen Sie sich keine Sorgen. Dies ist natürlich und passiert jedem. Konzentrieren Sie sich einfach darauf, Ihre Gedanken zurück zu Ihrer Atmung zu bringen, um sich zu erden.

Meditation fir Manifesting Love.
Die US-Amerikanerin Gabby Bernstein bietet auf ihrer App unzählige geführte Meditationen an. - Screenshot Instagram @gabbycoachingmembership

Meditations-Apps können Ihnen helfen, mehr über Meditation zu erfahren und spezifische Techniken für verschiedene Situationen zu üben, wie z.B. den Umgang mit Angst oder Stress während Ihrer Suchterholungsreise. Einige dieser Apps wie die von US-Expertin Gabby Bernstein bieten sogar geführte Meditationen an, die Ihnen auf Ihrer Reise in ein sichtfreies Leben helfen.

Es mag nicht die schönste Reise Ihres Lebens sein. Aber das Ziel ist garantiert das Paradies!

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Falls Sie suchtgefährdet sind oder Fragen zu Sucht haben, hilft Ihnen die Suchtberatung Schweiz weiter: www.suchtschweiz.ch

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