Normalerweise schlägt das Herz in einem gleichmässigen Takt. Herzrhythmusstörungen sind meist ein Alarmsignal und können auf eine schwere Erkrankung hindeuten.
Herzrhythmusstörungen
Herzrhythmusstörungen werden geprüft. - depositphotos
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mediziner bezeichnen Herzrhythmusstörungen als Arrhythmien.
  • In der Regel deuten die Herzrhythmusstörungen auf eine Erkrankung hin.
  • Betroffene nehmen sie als Aussetzer oder als Herzklopfen wahr.

Wer ab und zu längere Zeit eng an den Partner gekuschelt verbringt, nimmt seinen regelmässigen Herzschlag als beruhigend wahr. Umso beunruhigender ist die Feststellung, dass das Herz aus dem Takt geraten ist.

Für Herzrhythmusstörungen kommen verschiedene Ursachen in Frage.

Das Herz als Taktgeber

Im rechten Herzvorhof befindet sich der Sinusknoten, der Taktgeber des Herzens. Er löst Impulse aus und leitet sie an den Herzmuskel weiter. Dieser zieht sich zusammen und pumpt frisches Blut in die Arterien.

Beim gesunden Menschen erfolgt dies zwischen 50 und 100 Mal pro Minute. Nach körperlicher Anstrengung schlägt das Herz kurze Zeit schneller als gewohnt. Nachts im Schlaf schlägt es langsamer.

Herzrhythmusstörungen
Herzrhythmusstörungen: Puls wird geprüft. - depositphotos

Herzrhythmusstörungen können verschiedene Formen annehmen. Schlägt das Herz zu schnell, liegt eine Tachykardie vor. Schlägt es zu langsam, eine Bradykardie.

Schlägt es einfach nur unregelmässig mit gelegentlichen Aussetzern, handelt sich um eine Arrhythmie.

Mit Herzrhythmusstörungen stets zum Arzt

Wer bei sich Herzrhythmusstörungen bemerkt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Zwar gibt es auch harmlose Beschwerden, doch dies muss im Rahmen einer Untersuchung ermittelt werden.

Oft kann der Arzt den unregelmässigen Herzschlag bereits durch das Stethoskop hören. Dennoch wird bei Herzproblemen grundsätzlich ein Elektrokardiogramm erstellt.

Herzrhythmusstörungen
Herzrhythmusstörungen werden beim Arzt gecheckt. - depositphotos

Dabei werden die elektrischen Impulse gemessen, die der Sinusknoten abgibt. Unterschieden wird zwischen dem Ruhe-EKG, bei dem der Patient ruhig auf einer Liege liegt, und dem Belastungs-EKG.

Damit der Herzschlag bei Belastung gemessen werden kann, muss der Patient kurz auf einem Hometrainer oder Laufband trainieren. Im Bedarfsfall wird ein Langzeit-EKG über einen längeren Zeitraum erstellt.

Harmlose Ursachen für Herzrhythmusstörungen

Bei der Anamnese wird der Arzt eine ganze Reihe Fragen zum Lebensstil und zum Alltag stellen. Täglicher hoher Kaffeekonsum , übermässige Ängste, Alkohol, Drogen und Medikamente könnten Herzrhythmusstörungen auslösen.

Eine Reduzierung des Konsums, bzw. ein Medikamentenwechsel genügen dann oft schon.

Ist eine Erkrankung des Herzens ursächlich für die Herzrhythmusstörung, muss der genaue Grund ermittelt werden. Ursachen können Herzmuskelerkrankungen oder -entzündungen, eine koronare Herzkrankheit oder Bluthochdruck sein.

Herz
Herzcheck bei einer Ärztin. - depositphotos

In höherem Alter steigt das Risiko für Vorhofflimmern. In diesem Fall kann das Herz das Blut nicht mehr aus eigener Kraft in die Arterien pumpen.

Treten die Herzrhythmusstörungen in jungen Jahren auf, können auch angeborene und bisher unerkannte Beschwerden ursächlich sein.

Wenn das Herz zu langsam schlägt

Lässt die Leistung des Herzens nach, schlägt es häufig zu langsam. Ein zu langsamer Herzschlag (Brachykardie) macht sich durch Schwächegefühle und Schwindel bemerkbar.

Lässt sich die Brachykardie nicht akut behandeln, wird meist ein Herzschrittmacher eingesetzt. Dieses winzige Gerät wird in den Oberkörper eingepflanzt und sendet elektrische Impulse an das Herz.

Wenn das Herz zu schnell schlägt

Bei einem zu schnellen Herzschlag kommen meist Medikamente zum Einsatz. Mittlerweile gibt es auch Defibrillatoren, die wie ein Herzschrittmacher in den Oberkörper gepflanzt werden.

Diese registrieren auftretende Herzrhythmusstörungen und geben entsprechende Signale ab.

Herz
Das Herz schlägt zu schnell, eine Ärztin prüft. - depositphotos

In allen anderen Fällen, in denen es zu Arrhythmien (unregelmässigem Herzschlag) kommt, muss die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Diese erfolgt in der Regel durch Medikamente und in einigen Fällen mit einem chirurgischen Eingriff.

Herzrhythmusstörungen vorbeugen

Der beste Weg zur Verhinderung von Herzrhythmusstörungen sind vorbeugende Massnahmen, die das Herz gesund halten. Dazu gehören beispielsweise der Verzicht auf das Rauchen und auf übermässigen Alkoholkonsum.

Weiterhin ist auf ein gesundes Gewicht und auf regelmässige Bewegung zu achten.

Herz
Mit Laufen das Herz stärken. - depositphotos

Weiterhin ist es wichtig, Stress möglichst zu reduzieren und auf Entspannung zu achten. Spaziergänge kombinieren Entspannung und Bewegung.

Auch sanfter Sport wie Yoga, ein wenig Meditation am Abend oder andere Formen von Achtsamkeit helfen.

Nicht zuletzt leidet das Herz unter Spannungen und Ängsten. Ein geselliger Abend mit Freunden (ohne Alkohol) trägt viel zum Wohlergehen bei.

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