Wenn menschliche Nähe und Geborgenheit fehlen, dann leidet nicht nur die Seele. Zahlreiche Studien belegen, dass Vereinsamung auch körperlich krank machen kann.
Frau alleine am Wasser
Einsamkeit macht krank. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Social Media vereinsamen immer mehr Menschen.
  • Chronische Einsamkeit schwächt das Immunsystem und lässt den Blutdruck steigen.
  • Es gibt Wege aus der Einsamkeit.

Noch nie waren wir so gut vernetzt wie in der heutigen Zeit von Social Media und Co. Wir liken, chatten, texten und skypen – und doch vereinsamen immer mehr Schweizer.

Das Phänomen betrifft nicht nur Senioren, sondern bereits junge Menschen. Wie kann das sein?

Vereinsamung in Zeiten von Social Media

Die sozialen Medien verleiten zu einer idealisierten Selbstdarstellung. Gerade junge Menschen vergleichen sich gerne mit Altersgenossen.

Dies führt oft dazu, dass sie sich unbeliebt oder unattraktiv fühlen und aus diesem Grund sozial zurückziehen. Je einsamer der Mensch, desto häufiger nutzt er wiederum die sozialen Medien. Ein Teufelskreis.

Ein weiterer Grund warum sich Einsamkeit epidemieartig verbreitet, ist die Landflucht beziehungsweise Urbanisierung. In den Grossstädten leben die Menschen oft anonymer als auf dem Land.

Hinzu kommen hohe Scheidungsraten und unverbindliche Beziehungen, woraus eine hohe Zahl an Singlehaushalten resultiert.

Einsamkeit hat negative Auswirkungen

An und für sich ist Einsamkeit ein gesundes Gefühl, das uns darauf hinweisen soll, dass uns soziale Kontakte fehlen. Jeder fühlt sich hin und wieder einsam.

Das ist normal und kein Grund zur Beunruhigung. Wenn das Gefühl jedoch chronisch wird, dann bedeutet dies für den Körper und die Seele massiven Stress.

Das Stresshormon Cortisol wird ausgeschüttet. Dies hat negative gesundheitliche Folgen für Körper, Geist und Seele.

Einsamer Mann
Einsamkeit hat negative Auswirkungen. - Pexels

Unser Schlaf ist gestört, Blutdruck und Blutzucker steigen und das Immunsystem wird geschwächt. Auf psychischer Ebene wird Einsamkeit mit Depressionen und sogar Psychosen in Verbindung gebracht.

Schliesslich erkranken Einsame auch vermehrt an Demenz und Alzheimer. Grund genug etwas gegen die Vereinsamung zu unternehmen.

Wege aus der sozialen Isolation

Eine gute Gelegenheit, um andere Menschen kennenzulernen, sind gemeinsame Unternehmungen. Egal, ob Sie sich für einen Fitnesskurs anmelden, einem Stammtisch anschliessen oder eine Gruppenreise unternehmen – die gemeinsame Freizeitbeschäftigung verbindet und vielleicht gewinnen Sie neue Freunde.

In Zeiten von Corona gestaltet sich das etwas schwieriger. Dennoch lassen sich auch online neue Interessengruppen bilden, deren Teilnehmer sich dann zu einem späteren Zeitpunkt im echten Leben treffen können.

Wenn Sie besonders mutig sind, können Sie auch fremde Menschen ansprechen und beispielsweise Ihre Hilfe anbieten. Jeder Kontakt, und mag er noch so oberflächlich sein, ist besser als kein Kontakt.

Auch Haustiere können bei Einsamkeit helfen. Überlegen Sie sich vor der Anschaffung jedoch gut, ob Sie dem Haustier langfristig gerecht werden können.

Wichtig ist es auch, sich gut um sich selbst zu kümmern. Denn wenn Sie sich selbst Ihr bester Freund sind, werden Sie nie alleine sein.

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