Der Mensch ist nicht für Schnee und Eis gebaut. Bei winterlicher Kälte verschlimmern sich viele Krankheiten. Sie lassen sich im Winter jedoch vorbeugen.
Krankheiten im Winter
Typische Krankheiten im Winter sind Erkältungen und Infektionen. - depositphotos
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Minustemperaturen haben es Viren und Bakterien leichter das Immunsystem anzugreifen
  • Der menschliche Körper leidet im Winter unter Sonnenmangel.
  • Extreme Kälte trägt zur Verschlimmerung von Rheuma und Arthrose bei.

Das Coronavirus hält gerade wieder ganz Europa in Atem. Dass die Infektionsraten im Winter so stark steigen, ist jedoch normal: Viren fühlen sich in der winterlichen Kälte wohler. Doch auch anderen Krankheiten scheinen im Winter schlimmer zu sein. Dies hat meist ganz banale Gründe.

Viren lieben Kälte

Forscher beschäftigen sich seit Jahren mit der Frage, warum der Winter Grippezeit ist. Sie haben herausgefunden, dass sich Viren mit einer fettigen Substanz umgeben, die wie ein Panzer wirkt.

Gut vor Kälte geschützt, können sie im Freien besser überleben. Sobald sie wieder im Warmen sind – nämlich in den Schleimhäuten der angesteckten Person – löst sich der Panzer.

Erkältete Frau
Häufiges Händewaschen und Abstand halten schützt vor Viren im Winter. - depositphotos

Zur gleichen Zeit ist das menschliche Immunsystem im Winter schwächer. Es hat an mehreren Fronten zu kämpfen und wird nicht so gut mit Nährstoffen versorgt wie im Sommer. Die eingedrungenen Viren können sich also bestens vermehren.

Der beste Schutz sind die Hygienemassnahmen, die seit Monaten im Zuge der Corona-Pandemie propagiert werden: Häufiges Händewaschen und Abstand halten. Aus Rücksicht auf andere sollte grundsätzlich in die Armbeuge geniesst und gehustet werden

Bakterien mögen es warm

Bakterien werden auf dem gleichen Weg übertragen wie Viren. Allerdings mögen sie Kälte nicht. Bakterien gedeihen überall dort, wo es feucht und warm ist. Dass es trotzdem im Winter häufiger zu bakteriellen Infektionen wie Blasenentzündungen kommt, liegt an ihren Wirten: dem Menschen.

Frau ist krank
Das es im Winter vermehrt zu bakteriellen Infektionen kommt, liegt an ihren Wirten: dem Menschen. - depositphotos

Ein ausgekühlter Unterleib und kalte Füsse belasten das Immunsystem und machen es Bakterien leichter. Frauen, die ohnehin viel anfälliger für Blasenentzündungen sind, sollten beispielsweise nicht auf kalten Bänken oder Mauern sitzen. Ein wadenlanger Mantel schützt weit besser als eine knappe Jacke.

Neben Wärme ist viel Trinken eine wichtige Prophylaxe: Wird die Blase regelmässig gut durchgespült und entleert, können sich die Bakterien nicht vermehren. Empfehlenswert sind winterliche Kräutertees, die wärmen und gesunde Nährstoffe spenden.

Wenn Oma den Winter im linken Knie spürt

Fast jeder hat ein älteres Familienmitglied, das Wetterveränderungen in den Knochen zu spüren vermeint. Tatsächlich begünstigt feuchte Kälte Gelenkschmerzen wie Rheuma und Arthrose. Die Ursachen sind bis heute nicht erklärt.

Experten vermuten, dass die schlechtere Durchblutung bei Kälte und der verlangsame Stoffwechsel eine Rolle spielen. Viele Menschen nehmen bei Kälte auch eine verkrampfte Fehlhaltung ein. Sie ziehen beispielsweise den Kopf ein, um den Hals zu schützen und verkrampfen damit Nacken- und Rückenmuskulatur. Dies wird dann mit Arthroseschmerzen verwechselt.

Frau mit Arthrose
Zu wenig Bewegung macht Gelenkbeschwerden noch schlimmer. - depositphotos

Auf keinen Fall sollten sich Betroffene ausschliesslich ins warme Wohnzimmer zurückziehen. Bewegungsmangel macht Gelenkbeschwerden noch schlimmer.

Besser ist, warm angezogen Spaziergänge zu unternehmen. Regelmässige Saunabesuche, Vollbäder und Wärmepflaster fördern die Durchblutung und lindern die Beschwerden an besonders kalten Tagen.

Der Mensch braucht Sonne

Sobald die Sonne scheint, wendet sich der Mensch zu ihr hin wie eine Blume. Dahinter steckt ein wichtiger Grund: Sonnenlicht sorgt dafür, dass der Körper das wichtige Vitamin D bildet, das er nicht selbst produzieren kann.

In den Wintermonaten steht die Sonne in unseren Breitengraden jedoch zu niedrig, um diesen Effekt auszulösen.

Frau und Sonne
Möglichst viel Sonne bringt das Immunsystem in Schwung und sorgt für ausreichend Vitamin D. - depositphotos

Die Folge ist Vitamin-D-Mangel, der sich mit verschiedenen Beschwerden wie Müdigkeit, Schlappheit und depressiven Verstimmungen bemerkbar macht. Halten diese länger an, ist von der Winterdepression die Rede.

Die beste Methode, den Vitamin-D-Mangel auszugleichen, wären natürlich dreiwöchige Ferien in einem sonnigen Land. Leider ist dies für die meisten nicht realisierbar. Bestimmte Lebensmittel wie fette Fische enthalten ebenfalls etwas Vitamin D, doch nicht genug, um den Mangel auszugleichen. Besser ist synthetisches Vitamin D aus der Apotheke.

Ausserdem hilft es, jeden Tag an die frische Luft zu gehen. Schon das Tageslicht trägt dazu bei, die Laune wieder zu heben.

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