5 elterliche Gewohnheiten, die Kinder stur machen

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Sturheit bei Kindern entsteht oft als Reaktion auf elterliches Handeln. Diese fünf typischen Erwachsenen-Muster legen den Grundstein für starken Kinder-Trotz.

Junges Mädchen an einem Schreibtisch, Arme verschränkt, Beine auf dem Tisch, schaut zum Vater
Die Art, wie der Nachwuchs sich verhält, hängt häufig mit dem eigenen Verhalten zusammen – und genau hier liegt die Chance, gemeinsam Neues zu lernen. - Depositphotos

Da sitzt du, hast alles gesagt, und trotzdem geht nichts mehr: Dein Kind macht dicht und sagt laut «Nein». Solche Situationen kennen viele Eltern nur zu gut.

Was sich dahinter verbirgt? Möglicherweise eine der folgenden Verhaltensweisen – von dir.

Zu viel Kontrolle

Ein zu striktes Regiment führt bei Kindern zu Frust. Sie spüren kaum Freiraum und testen deshalb Grenzen aus – häufig mit Trotzreaktionen.

Weinendes Kind, ermahnender Vater
Werden Kinder zu stark kontrolliert, spiegelt sich das häufig sowohl in Unsicherheit als auch in Widerstand wider. - Depositphotos

Gleichzeitig schadet ein zu nachgiebiger Erziehungsstil, der Kinderwünsche stets direkt erfüllt. Denn: Er bestärkt sie kritiklos in ihren Forderungen, gleichzeitig nimmt er den Kindern aber auch jede Chance zu lernen, mit Enttäuschungen umzugehen.

Was tun? Die Kunst liegt in der Balance zwischen klarer Führung und ausreichend Freiraum.

Heftige Reaktionen bei den Eltern

Eltern reagieren manchmal emotional und lassen Stress am Kind aus – oft unbewusst. Diese heftigen Reaktionen erzeugen Unsicherheit beim Nachwuchs und fördern nachvollziehbar Trotz.

Besser: Ruhige, klare Erklärungen schaffen Verständnis und Respekt. Erkläre deinem Kind, warum Regeln wichtig sind, ohne zu drohen oder zu schimpfen.

Ein solches Verhalten stärkt Vertrauen und baut Konflikte ab.

Überbehütung nimmt Kindern wichtige Lernchancen

Wer seinen Nachwuchs vor allem schützt, hemmt deren Geduldsentwicklung. Kinder brauchen Herausforderungen, um Problemlösungskompetenz zu entwickeln.

Überfürsorglichkeit verhindert jedoch, dass sie aus Fehlern lernen und selbstständig werden. Indem du ihnen Raum zum Ausprobieren gibst, wächst auch ihr Selbstbewusstsein.

Merke dir: Schwierige Erfahrungen sind wichtige Lehrmomente fürs Leben. Und du darfst dabei aber immer präsent und unterstützend zur Seite stehen ‒ ohne Überbehütung.

Der Nachwuchs fühlt sich nicht gehört

Kinder, die das Gefühl haben, nicht gehört zu werden, reagieren oft noch sturer als sonst. Nimm dir bewusst Zeit, auch wenn es stressig ist, um wirklich zuzuhören.

Mutter und Tochter, Mutter tröstet Tochter
Zuhören ohne Ablenkung öffnet Wege aus dem Kampf um «Nein». - Depositphotos

Frage nach, was sie beschäftigt, und wiederhole in eigenen Worten, was du verstanden hast.

Damit zeigst du deinem Kind, dass es wichtig ist und nicht nur eine lästige Stimme im Hintergrund. Wer das jedoch vernachlässigt, riskiert Frust, der sich beim Nachwuchst in Trotz oder Rückzug äussert.

Keine verlässlichen Grenzen

Kinder brauchen klare und verlässliche Grenzen, um sich sicher zu fühlen. Schwammige Regeln verunsichern sie und wecken Widerstandspotenzial.

Konsequent gesetzte Regeln vermitteln Halt und machen Ausbrüche überflüssig. Sie schaffen Struktur im Alltag, die Kindern Orientierung bietet.

So werden Konflikte seltener und das Miteinander entspannter. Sicherheit durch Regeln fördert zudem die Entwicklung von Selbstkontrolle.

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