Toyota Prius: Mit Stecker und Power

Die Japaner schienen zumindest ein wenig überrascht. Als sie vor gut einem Monat das Tuch von der fünften Toyota Prius Generation zogen, stand die Autowelt Kopf. Denn damit hatte niemand gerechnet. Aus dem drögen Sparmobil ist ein cooler Performance-Stromer geworden.

Vor 25 Jahren startete der erste Toyota Prius mit unter 100PS. Er war durch und durch auf Effizienz getrimmt und stellte alles andere hinten an. Besonders die Optik und das altbackene Interieur fand nur wenig Freunde, von der bescheidenen Performance ganz zu schweigen. Die fünfte Generation geht nun einen völlig anderen Weg.

Die flache Front mit den zugekniffenen Adaptiv-LED-Augen ist bereits ein erster Hingucker. Die flache Scheibe und das optionale schwarze Solardach sorgen für einen zusätzlichen Aha-Effekt. Die tiefliegende Fensterlinie bringt viel Licht in den Innenraum. Das knackig abgeschnittene Heck ist nicht nur optisch wirkungsvoll, sondern auch aerodynamisch.

Mit 223PS ist der Hybrid-Antriebsstrang des neuen Toyota Prius deutlich stärker als bislang. Er teilt sich auf einen 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Atkinson-Zyklus und 148PS und einen E-Motor auf. Die E-Maschine bringt es auf üppige 160PS und verspricht mit 6,7 Sekunden für den 100er-Sprint dynamische Fahrleistungen. Unterstützt wird der Antrieb dabei von einer fast 50 Prozent grösseren Batterie.

Überraschend ist die Entscheidung den Vollhybriden nicht mehr anzubieten. Stattdessen kommt der neue Toyota Prius in Europa nur noch als Plug-in-Hybrid auf den Markt. Die Japaner wollen so den stetig wachsenden Marktanteil der reinen Stromer anzapfen. Denn mit bis zu 80 Kilometern Reichweite ist der Toyota Prius PHEV im Alltag fast ausschliesslich rein elektrisch zu bewegen.

Allerdings wird man noch ein wenig auf den Prius warten müssen. Toyota spricht von einer Markteinführung im Sommer 2023 – sofern die Lieferketten stabil bleiben. Zu Preisen und weiteren technischen Details will man in Kürze informieren.