Cupra Tindaya: Sprache der Unkonventionalität
Der Cupra Tindaya ist eine kreative Antwort auf die Herausforderungen in der Automobilbranche. Ein markantes Merkmal ist dabei der Range-Extender-Antrieb.

Mit dem Cupra Tindaya präsentiert die spanische Marke ein Konzeptfahrzeug, das weit mehr ist als eine blosse Designstudie. Es ist ein «Design-Manifest» und eine physische Verkörperung der zukünftigen Markenidentität von Cupra.
In einer Branche, die zunehmend von Konformität geprägt ist, möchte der Tindaya als unbändiger Herausforderer wahrgenommen werden. Jede seiner Facetten, vom Exterieur bis zum Innenraum, ist darauf ausgelegt, eine starke emotionale Verbindung herzustellen und die Marke als Anführer für Veränderung zu etablieren.

Die aggressive Formensprache des Crossover-SUVs, der mit 4.72 Metern Länge grösser ist als der Formentor und der Tavascan, ist eine bewusste Abkehr von der oft konservativen Ästhetik anderer VW-Konzernmodelle.
Ästhetik: Gepflegte Aggression
Besonders hervorzuheben ist die Frontpartie mit ihren «Power Domes» und der beleuchteten Version des Cupra-Logos. Das Beleuchtungskonzept ist besonders interessant: Drei Dreiecke bilden die «Pupille der Augen» des Fahrzeugs und verleihen ihm eine fast lebendige Qualität.

Im Innenraum folgt der Tindaya dem Motto «No Drivers, No Cupra». Das Cockpit ist vollständig auf den Fahrer ausgerichtet und verzichtet – fast schon provokant – auf einen zentralen Infotainment-Touchscreen.
Stattdessen werden die wichtigsten Informationen auf einem gebogenen 24-Zoll-Display angezeigt. Die Bedienelemente sind auf einem futuristischen Lenkrad mit «Satellitentasten» angeordnet.
Materialphilosophie
Das zentrale Element ist jedoch «The Jewel», eine physische Glasschnittstelle auf der Mittelkonsole, die das Fahrzeug als «phygitales» Herzstück zum Leben erweckt. Die Materialauswahl unterstreicht das Engagement der Marke für nachhaltige Innovation.
Zum Einsatz kommen Bcomp-Flachsfasern und «Ultrasuede NU», ein biobasiertes Material aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr und Rizinusöl. Diese Integration dient nicht nur ökologischen Zielen, sondern positioniert Cupra als zukunftsorientierte Performance-Marke.

Indem diese nachhaltigen Materialien in einem hochkarätigen Showcar präsentiert werden, signalisiert Cupra den Anspruch, diese Innovationen in zukünftigen Serienmodellen zu übernehmen.
Technologischer Vorbote und die SSP-Plattform
Technisch gesehen ist er als elektrisches Konzeptfahrzeug mit einem Range-Extender konzipiert. Der Allrad-Antrieb wird von zwei Elektromotoren angetrieben, die eine Systemleistung von 365 kW (496 PS) liefern.
Der 1.5-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor dient ausschliesslich als Generator, um die Batterie zu laden. Während die rein elektrische Reichweite 300 Kilometer beträgt, erhöht der Benzinmotor die Gesamtreichweite auf beeindruckende 1'300 Kilometer.

Diese Technologie könnte eine Antwort auf die zögerliche Akzeptanz von reinen E-Fahrzeugen sein, indem sie die Reichweitenangst bei Langstreckenreisen beseitigt.
Serienreife noch in einiger Ferne?
Der Tindaya wurde konzipiert, um auf die neue «Scalable Systems Platform» (SSP) des Volkswagen-Konzerns zu passen. Diese Plattform, die die bestehenden MEB- und PPE-Architekturen ablösen soll, wird die Grundlage für die nächste Generation von Elektrofahrzeugen des Konzerns bilden.

Die Einführung der SSP-Plattform, die ursprünglich für 2026 geplant war, hat sich aufgrund von Softwareproblemen verschoben. Dies erklärt auch, warum die Markteinführung eines Serienmodells, das vom Tindaya inspiriert ist, erst für etwa 2030 erwartet wird.