Abschied: Audi A1 und Q2 weichen für E-Offensive und SUVs
Audi stellt die Weichen für die Zukunft! Was bedeutet dieser Strategiewechsel für Audis Position am Markt und warum ist er notwendig?

Die Einstellung der Produktion sowohl des Audi A1 als auch des Q2 bis 2026 wurde von Audi-CEO Gernot Döllner offiziell bestätigt. Er bestätigte ausdrücklich, dass es «definitiv keinen Nachfolger für den A1» geben werde.

Der A1, der sich derzeit in seiner zweiten Generation befindet, wird bis zu seiner Einstellung eine 16-jährige Produktionszeit hinter sich haben. Der Q2 hingegen wird nacg zehnjähriger Produktionsdauer eingestellt.
Ursprünglich waren der A1 und der Q2 als «Einstieg» in die Premiummarke Audi gedacht, um sich einem breiteren Kundensegment zugänglich zu machen.
Wirtschaftliche Notwendigkeiten
Ein wesentlicher Grund für die Einstellung ist die von Natur aus geringe Gewinnspanne bei kleineren, erschwinglicheren Fahrzeugmodellen. Während die allgemeine Gewinnspanne für Neuwagen zwischen 2 und 7 % des UVP liegen kann, ist diese Spanne bei kleineren Fahrzeugen deutlich geringer.

Audis Gesamtbetriebsmarge lag 2024 bei 6,0 %. Im krassen Gegensatz dazu zeigen Luxusmarken innerhalb des Audi Konzerns, wie Lamborghini (27,0 %) und Bentley (14,1 %), das wesentlich höhere Rentabilitätspotenzial von Premium- und Luxussegmenten.
Diese deutliche Diskrepanz macht kleinere Modelle aus finanzieller Sicht weniger attraktiv.
Regulatorische Landschaft und Elektrifizierungsbestrebungen
Die Euro-7-Verordnung verschärft die Emissionsgrenzwerte drastisch, was hohe Kosten für technologische Upgrades, insbesondere für kleinere Fahrzeuge, mit sich bringt. Zudem verdoppelt sie die Anforderungen an die Haltbarkeit von Fahrzeugen.
Audi konzentriert sich auf Elektrofahrzeuge und plant, ab 2026 keine neuen Verbrennermodelle mehr einzuführen. Das Unternehmen investiert massiv in EV-Plattformen für Premiummodelle und priorisiert margenstärkere Segmente gegenüber kleineren Elektrofahrzeugen.

Diese Entwicklungen führen dazu, dass Audi weniger profitable Verbrennermodelle aufgrund der gestiegenen Kosten durch Euro 7 früher einstellt. Der Regulierungsdruck beschleunigt somit Audis Übergang zu einer vollelektrischen Modellpalette.
Marktdynamik
Der europäische Automobilmarkt wird zunehmend von SUVs dominiert, die 2023 48 % der Neuzulassungen ausmachten. Speziell Kompakt-Crossover erleben ein starkes Wachstum und werden bis 2032 voraussichtlich 39 % des gesamten Crossover-Marktes ausmachen.
Im Gegensatz dazu schrumpft das Mini-Segment (zu dem der Audi A1 gehört) stetig und erreichte 2023 nur noch 5 % Marktanteil. Die Verbraucher bevorzugen grössere, vielseitigere Fahrzeuge, während das Wachstum bei Kompaktwagen oft durch Erschwinglichkeit getrieben wird.