Seltene Demenz: Diese Symptome sollten Sie kennen
Manche Warnzeichen einer seltenen Demenz sind so unauffällig, dass sie leicht übersehen werden. Worauf Sie achten sollten, erfahren Sie hier.
Verlieren Sie manchmal mitten im Satz den Faden oder suchen nach einfachen Wörtern? Hinter solchen scheinbar harmlosen Sprachproblemen könnte eine seltene, schwer erkennbare Demenzform stecken: die primär progressive Aphasie (PPA).
Erfahren Sie, welche subtilen Anzeichen auf diese Erkrankung hindeuten und warum eine frühe Abklärung so wichtig ist.
Unauffällige Sprachprobleme als erstes Alarmsignal
Bei der primär progressiven Aphasie fallen zunächst Veränderungen beim Sprechen auf. Betroffene suchen nach alltäglichen Begriffen, unterbrechen Sätze oder verwenden versehentlich ähnlich klingende Wörter.
Auch Umschreibungen wie «Schneidegerät» statt «Messer» sind typisch. Diese Symptome schleichen sich langsam ein und werden oft als normale Alterserscheinung abgetan.
Gerade weil das Gedächtnis anfangs kaum betroffen ist, geraten diese Anzeichen leicht in den Hintergrund. Wer solche Auffälligkeiten bemerkt, sollte sie keinesfalls ignorieren.
Störungen in Satzbildung und Verständlichkeit
Mit der Zeit wird die Kommunikation immer anspruchsvoller. Wörter geraten durcheinander, die Satzstruktur löst sich auf, Gespräche werden mühsam.
Für das Umfeld ist es ungewohnt, wenn eine vertraute Person plötzlich Schwierigkeiten beim Formulieren und Sprechen zeigt. Diese Entwicklung ist charakteristisch für PPA und unterscheidet sich deutlich von anderen Demenzformen.
In der Schweiz sind mehrere Tausend Menschen von Aphasie betroffen, darunter auch Fälle von PPA. Moderne Untersuchungen und gezielte Sprachtests helfen, diese seltene Erkrankung frühzeitig zu erkennen.
Wann zum Arzt?
Suchen Sie bei ersten Anzeichen rasch eine neurologische oder sprachtherapeutische Fachstelle auf. Je früher die Abklärung, desto besser lassen sich passende Therapien einleiten. Wenn Sie zu lange mit der Abklärung warten, schreitet die Erkrankung meist ungebremst voran.
Logopädische Behandlung kann helfen, vorhandene Sprachfähigkeiten möglichst lange zu erhalten und den Alltag zu erleichtern. Nutzen Sie unterstützende Kommunikationsmittel wie Bildkarten, Apps oder Notizbücher, um sich verständlich zu machen.
Auch Angehörige profitieren von Beratung und Austausch in Selbsthilfegruppen, um mit der Erkrankung umgehen zu lernen. Strukturierte Tagesabläufe, Geduld und ein wertschätzendes Miteinander tragen dazu bei, die Lebensqualität für alle Beteiligten zu sichern.
