Asymptomatisch: Krank, ansteckend und doch kerngesund? Vorsicht!
Asymptomatische Erkrankungen verlaufen oft unbemerkt und können dennoch ernsthafte Folgen haben. Das sollten Sie wissen.

Sie fühlen sich fit wie ein Turnschuh, aber Ihr Arzt sagt Ihnen, dass Sie krank sind. Wie kann das sein?
Manche Erkrankungen schleichen sich unbemerkt in den Körper ein. Ärzte bezeichnen dieses Phänomen als «asymptomatisch» – die Betroffenen fühlen sich gesund, obwohl in ihrem Körper bereits Krankheitsprozesse ablaufen.
Diese verborgenen Gesundheitsprobleme stellen sowohl für die Medizin als auch für die öffentliche Gesundheit eine besondere Herausforderung dar. Besonders tückisch: Viele schwerwiegende Erkrankungen verursachen erst in fortgeschrittenen Stadien Beschwerden.
Beispiele für «typische» Erkrankungen ohne Symptome
Bluthochdruck gilt als klassisches Beispiel einer asymptomatischen Erkrankung. Millionen Menschen leben mit erhöhten Blutdruckwerten, ohne davon zu wissen.

Unbehandelt kann hoher Blutdruck jedoch zu Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Nierenschäden führen. Ähnlich verhält es sich bei Diabetes, Osteoporose oder Glaukom – alle entwickeln sich langsam und bleiben lange unbemerkt.
Auch bestimmte Krebsarten wie Prostata-, Lungen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs verursachen oft erst spät Symptome, wenn die Behandlungschancen bereits deutlich gesunken sind.
Unsichtbare Ansteckungsgefahr für andere
Besonders problematisch sind ansteckende Erkrankungen ohne Symptome. Menschen mit asymptomatischen Infektionen wie Gonorrhö oder Hepatitis stecken andere oft unwissentlich an.
Sie gehen zur Arbeit, treffen Freunde oder besuchen Veranstaltungen, da sie sich gesund fühlen. Die Übertragungswege variieren je nach Krankheit – von Tröpfcheninfektion über Hautkontakt bis hin zu sexueller Übertragung.
Ohne ein Bewusstsein für die eigene Infektion werden zudem keine Schutzmassnahmen ergriffen.
Was hilft, um vorzubeugen?
Vorsorgeuntersuchungen spielen eine wichtige Rolle bei der Entdeckung asymptomatischer Erkrankungen. Regelmässige Blutdruckmessungen, Blutzuckertests oder die Krebsvorsorge sind daher essenziell.

Auch wichtig: Wer Risikofaktoren für bestimmte Erkrankungen aufweist oder Kontakt zu Infizierten hatte, sollte gezielt untersucht werden. Sprechen Sie bei Bedarf zunächst Ihren Hausarzt darauf an.
Grundsätzlich gilt: Bei chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck ist eine frühzeitige Behandlung sinnvoll, um Folgeschäden zu vermeiden. In anderen Fällen kann abwartendes Beobachten eine Strategie sein, doch bei Auffälligkeiten sollten Sie unbedingt zum Arzt.