Allergien bei Kindern: Natürliche Helfer gegen die Symptome
Schon unsere Kleinsten leiden heute oft an Allergien. Nicht immer müssen gleich Antihistaminika zum Einsatz kommen. Schon diese Hausmittel schaffen Linderung.

Es ist ein häufiges Problem, das Eltern weltweit Sorgen bereitet: Etwa 40 Prozent aller Kinder leiden unter allergischen Reaktionen. Ob Pollen, Staubmilben oder Nahrungsmittel – viele Faktoren können diese unangenehmen Reaktionen auslösen.
Nun müssen nicht sofort verschreibungspflichtige Medikamente zum Einsatz kommen. Oft genug könne Sie Ihrem Kind schon mit natürlichen Strategien echte Erleichterung verschaffen. Doch woran erkennen Sie eine Allergie und wie entsteht diese überhaupt?
Die Hauptverdächtigen: Auslöser von Kinder-Allergien
Oft liegt die Ursache einer Allergie in einer Kombination aus Veranlagung und Umwelt. Ist ein Elternteil Allergiker, steigt das Risiko für das Kind auf 30 Prozent – und wenn beide Eltern Allergiker sind, dann sogar auf über 60 Prozent. Doch Gene allein erklären nicht alles: Lebensstil, Hygiene und Schadstoffe spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle.

Hausstaubmilben, Tierhaare oder Pollen lösen bei sensibilisierten Kindern häufig Reaktionen aus. Besonders in westlichen Ländern begünstigt übertriebene Hygiene Allergien, da das Immunsystem weniger trainiert wird.
Bei Säuglingen dominieren Nahrungsmittel wie Milch oder Hühnerei als Trigger für Allergien, später folgen oft Pollen oder Hausstaubmilben. Jeder Auslöser kann das Immunsystem überfordern – vor allem, wenn es nicht lernt, harmlose Substanzen zu tolerieren.
Allergie-Symptome bei Kindern: Ein Alarmsignal des Körpers
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind unter einer oder mehreren Allergien leidet, achten Sie je nach dessen Alter auf unterschiedliche Symptome: Bei Babys zeigen sich häufig Hautausschläge wie Neurodermitis oder Nesselsucht, während Kleinkinder oft auf Nahrungsmittel mit Magen-Darm-Beschwerden reagieren. Ab dem Vorschulalter treten vermehrt Atemwegsprobleme wie eine verstopfte Nase oder juckende Augen auf, die leicht mit Erkältungen verwechselt werden.
Typische Anzeichen umfassen juckende Haut, tränende Augen, Husten oder pfeifende Atmung – besonders bei allergischem Asthma kann sich ein Engegefühl in der Brust entwickeln.

Lebensmittelallergien äussern sich oft durch Schwellungen im Gesicht, Kribbeln im Mund oder Atemnot, die in seltenen Fällen lebensbedrohlich werden können. Beobachten Sie, ob Beschwerden länger als bei typischen Infekten anhalten, und führen Sie bei Verdacht auf Nahrungsmittelallergien unbedingt ein Ernährungstagebuch.
Natürlich gegen den Juckreiz: Aloe vera Gel
Aloe vera gilt aufgrund ihrer entzündungshemmenden und antihistaminischen Eigenschaften als sanfte Option bei allergischen Hautreaktionen wie Juckreiz oder Ekzemen. Studien deuten darauf hin, dass Magnesium-Lactate im Gel als natürliches Antihistaminikum allergische Symptome mildern.
Tragen Sie reines Aloe vera Gel mehrmals täglich dünn auf betroffene Stellen auf, um Rötungen und Irritationen bei Ihrem Schatz zu lindern. Machen Sie vor der Anwendung einen Hauttest, um allergische Reaktionen auszuschliessen.

Einige Anwender nutzen Aloe vera Trinkgel zur Stärkung der Abwehrkräfte, wobei eine dreimonatige Kur mit täglichen Mengen bis 100 Milliliter empfohlen wird. Wissenschaftliche Belege fehlen hierzu jedoch bisher, weshalb vor einer solchen Therapie die Rücksprache mit dem Kinderarzt gesucht werden sollte.
Augentropfen für eine klare Sicht
Bei allergischen Augenbeschwerden wie Juckreiz oder Rötungen bieten homöopathische Augentropfen mit Euphrasia (Augentrost) eine sanfte Alternative. Diese pflanzlichen Tropfen wirken beruhigend auf gereizte Bindehäute und sind bereits für Säuglinge und Kleinkinder geeignet.
Euphrasia-Augentropfen enthalten verdünnte Wirkstoffe wie Augentrost und Rosenöl, die natürliche Entzündungshemmung bieten. Sie können ergänzend zu schulmedizinischen Mitteln eingesetzt werden, um Symptome ohne Konservierungsstoffe zu lindern.
Kühlende Entspannung: Kompressen
Kompressen mit Hafer oder Augentrost bieten effektive Hilfe bei allergiebedingtem Juckreiz und Entzündungen. Lauwarme Bäder mit Haferflocken beruhigen gereizte Haut, während getränkte Tücher mit Augentrost-Sud (zwei Teelöffel Kraut auf 200 Milliliter Wasser) geschwollene Augenlider kühlen.
Die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe der Euphrasia-Pflanze reduzieren Entzündungen und lindern Brennen. Wattepads mit abgekühltem Sud werden zehn Minuten auf die geschlossenen Augen gelegt, um Pollen zu entfernen und Rötungen zu mindern.

Kühle Kompressen mit Kamillen- oder Salzwasserlösungen (ein Teelöffel Salz auf 250 Milliliter) ergänzen die antiallergische Behandlung. Parallel stärken Brennnesseltee oder Sanddornöl die Schleimhäute und schwächen allergische Reaktionen ab.
Die Kraft der Natur: Ernährungsumstellung bei Nahrungsmittelallergien
Eine gezielte Ernährungsumstellung mildert allergische Reaktionen, indem sie das Immunsystem stärkt und Histaminausschüttungen reduziert. Besonders wichtig ist der Verzicht auf histaminreiche Lebensmittel wie Salami, gereifte Käsesorten und bestimmte Gemüsesorten während der Pollenflugzeit.
Vitamin-C-reiche Obstsorten (Kiwi, Paprika) und Quercetin-haltige Lebensmittel (Äpfel, Beeren) wirken antioxidativ und entzündungshemmend. Magnesium aus Bananen oder Sonnenblumenkernen hemmt die Histaminfreisetzung, Probiotika in Naturjoghurt stabilisieren die Darmflora.
Allergien vorbeugen: Ist das möglich?
Ob ein Kind Allergien entwickelt, hängt auch von der familiären Veranlagung ab – doch Sie können aktiv gegensteuern. Bereits in der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine ausgewogene Ernährung wesentlich.

Achten Sie auf frische Luft, um Schimmel und Schadstoffe in Innenräumen zu vermeiden, und halten Sie sich von Tabakrauch fern, der Asthma fördert. Führen Sie bei der Beikost ab dem fünften Monat schrittweise potenziell allergene Lebensmittel wie Ei oder Fisch ein, um das Immunsystem zu trainieren.
Verzichten Sie auf parfümierte Pflegeprodukte und setzen Sie stattdessen auf milde Seifen. Haustiere wie Hunde sind meist unbedenklich, bei Katzen im Haushalt gilt: nicht neu anschaffen, aber vorhandene Tiere dürfen bleiben.